Eine Dampfe („E-Zigarette“) kann beim Inhalieren zu kräftig oder zu lasch sein – beides ist nicht hilfreich, wenn man den Umstieg vom Rauchen zum Dampfen machen möchte.
Wie sowohl Softies als auch harte Jungs glücklich werden, erkläre ich in diesem Beitrag.
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
Zigaretten vs. Dampfen
Wenn man das erste mal dampft, passt es eigentlich nie so ganz genau mit dem Gefühl beim Inhalieren des Dampfes.
Es gibt zwei Extreme:
„Husten, wir haben ein Problem!„, sagen nicht nur Astronauten, sondern auch so manch röchelnder Dampf-Einsteiger…
Je nach persönlicher Verfassung, insbesondere wenn die Atemwege noch vom Rauchen lädiert sind, und je nachdem an welche Dampfe („E-Zigarette“) man geraten ist, kann der Dampf zu intensiv für den eben noch arglosen Probanden sein. 😵
„Laaaangweilig! Da kann ich ja auch gleich in die Berge fahren, ein bisschen Alpenluft inhalieren!„, sagen die anderen übers Dampfen, und rauchen dann lieber weiter. 🙄
Eine klassische Zigarette macht im Hals schön „Bämm“ beim Inhalieren – es kratzt und es bleibt einem etwas „die Luft weg“. Der „Bämm“ im Hals heißt bei Dampfern „throat hit„, und entsteht beim Glimmstengel durch die Rauchgase, Feinstaub, Teer, Kohlenmonoxid & womöglich durch die unzählig anderen unguten Stoffe (mehrere Tausend) im Tabakrauch.
Eine Dampfe („E-Zigarette“) hat diese Stoffe nicht, und kann sich unter Umständen wie die reinste Alpenluft im Hals anfühlen. 😀 Für jemanden der vom Rauchen umsteigen will kann das unbefriedigend sein, und so den Umstieg vereiteln.
Die gute Nachricht:
Das Dampfen ist sehr variabel. Man kann „soften“ Dampf haben, oder mächtig Wumms im Hals bekommen, wenn man die Zusammenhänge des throat hit beim Dampfen kennt.
Dampfen ist zu stark? (hust, röchel, japs)
Wenn Du Probleme hast den Dampf zu inhalieren (kratzen / brennen im Hals) kann das sehr gut an lädierten Schleimhäuten vom Rauchen liegen.
Damit sich die Schleimhäute erholen können wäre es gut wenn Du sofort & ganz mit dem Rauchen aufhörst. Weil das gerade in der Anfangszeit ein Problem sein kann (bis man ein befriedigendes Dampf-Setup gefunden hat) reduziere das Rauchen zumindest auf das absolut notwendige.
- Bei geschädigten Schleimhäuten:
- Dampfe testweise pures VG (10-15% Wasser zugeben) und schaue ob Du damit besser zurecht kommst.
- Dampfe testweise pures PG. Besser?
Du findest geeignetes PG / VG in den Dampfer Tools –> Liquid Grundstoffe - Möglicherweise ist für dich zu viel Aroma im Liquid. Verdünne es testweise mit etwas Basisliquid, welches du dir aus einer Mischung von 50% PG und 50% VG herstellst.
-
Ausreichend Flüssigkeit zu trinken kann ebenfalls helfen.
- Allgemeines, wenn der Dampf zu kräftig ist:
- Es ist zu viel Nikotin im Liquid.
- Du ziehst zu zaghaft an der Dampfe – die Luft innerhalb der Dampfe fließt zu langsam.
- Es ist zu viel Watt-Leistung eingestellt.
In speziellen Fällen kann auch zu wenig Leistung für einen zu starken throat hit sorgen. Experimentiere mal ein bisschen. - Du besitzt eine DTL-Dampfe (oder „Subohm“), und die Dampfmenge ist einfach zu viel für Dich. Besorge Dir eine MTL-Dampfe. Liste.
- Du hast eine DTL- oder „Subohm“-Dampfe, dampfst sie aber MTL.
Eine DTL-Dampfe sollte direkt auf Lunge gezogen werden. Ziehst Du zuerst in den Mund, dann in die Lunge, dann kann der throat hit mörderisch sein, und das ganze ist so nicht wirklich gedacht, auch weil die Dampfmenge optisch dann sehr gering ist. Allerdings: Wenn Du damit zurecht kommst, es Dich befriedigt, dann spricht nichts dagegen.
Dampfen ist zu lasch / unbefriedigend?
Wenn die Dampfe Dich nicht wie eine Zigarette befriedigt, dann gibt es zwei Möglichkeiten warum sie das nicht tut:
- Zu wenig Nikotinzufuhr = dauernd Schmacht.
- Zu wenig throat hit im Hals.
Gut, vielleicht fehlen Dir auch ein bisschen die vergilbten Tapeten, oder der Aschenbechergeruch, aber wahrscheinlich ist es doch das fehlende Nikotin, oder zu wenig throat hit.
Ein Anzeichen für zu wenig Nikotin ist das „Dauernuckeln“ an der Dampfe. Wenn Du quasi „nie fertig“ wirst mit Dampfen, und dauernd Schmacht hast, dann nimm einfach mehr Nikotin.
Und klapp‘ die BILD-Zeitung zu, da stehen nur alte Märchen über böses Nikotin drin. In der Presse-Unterschicht wird Nikotin mit Tabakrauch gleichgesetzt, was schlimmer Blödsinn ist. Fakten & Fake News
Wenn Dir der throat hit im Hals nicht ausreicht, lies weiter:
Throat Hit vs Flash
Begriffsklärung:
- Als throat hit bezeichnet man den „Bämm“ im Hals, beim Inhalieren von Dampf.
- Als flash bezeichnet man die Wirkung des Nikotins im Gehirn.
Häufig wird vom „flash“ geschrieben, wo eigentlich throat hit gemeint ist, und man redet schön aneinander vorbei. In diesem beinahe vorbildlichen Blog werden die Begriffe streberhaft auseinander gehalten.
Throat Hit Typen
Der throat hit einer Dampfe kann durch drei Faktoren entstehen: Durch Nikotin, durch eine langsame Luftgeschwindigkeit („Slow Air„) an der Wicklung, und durch die Dampfmenge selbst.
Besonders Nikotin und „Slow Air“ können eine Intensität erreichen, bei der man mit großen Glubschaugen aus den Latschen kippt.
- Der throat hit durch Nikotin hat im Hals einen rauhen kratzigen Charakter.
- Der throat hit durch Slow-Air hat im Hals einen „Mir stockt der Atem„-Charakter.
- Der throat hit durch eine hohe Dampfmenge pro Zug ist der softeste, was nicht heißt das empfindlichen Naturen auch dabei der Atem stocken kann.
Durch die Abstimmung der verschiedenen Typen kann man den Charakter und die Intensität des „Gesamt-throat-hit“ bestimmen. Will man mehr Kratzen im Hals, fügt man mehr Nikotin hinzu. Möchte man mehr von dem „Mir bleibt die Luft weg“-Gefühl, dann kann es je nach Dampfe komplizierter werden, dazu gleich noch mehr.
Es ist auf jeden Fall möglich einen ähnlichen „Bämm“ beim Inhalieren zu erzeugen wie ihn eine Zigarette bietet. In der Intensität kann man eine Zigarette sogar bei weitem übertreffen, wenn man will.
- Menthol ist auch noch eine Möglichkeit eine spezielle Form von throat hit zu erzeugen, und kann beim Inhalieren ganz soft sein, oder extrem „Bämm“ machen. Dampf-geeignete Mentholkristalle findest Du in den Dampfer-Tools –> Aromen. Und wie du Menthol-Liquid herstellen kannst steht hier: Menthol-Liquid – Anleitung
Throat Hit mit Nikotin
Nikotin kratzt im Hals, je nach Dosierung bis Du hustest. Es ist einerseits ein Baustein für den throat hit, vor allem aber auch kriegsentscheident für das „Satt-Gefühl“ beim Dampfen, so dass man keinen Schmacht mehr hat.
Wenn Du den Fehler machst und zu wenig Nikotin nimmst, dann wirst Du ständig an der Dampfe nuckeln, und letztlich wieder Rauchen. Dann bist Du wieder alle 4 Wochen mit Gardinen-waschen beschäfigt – das wolltest Du doch nicht mehr. 😉
Ich würde daher empfehlen das größte Augenmerk auf eine passende Nikotindosierung zu legen, und nur wenn Du dann noch am throat hit etwas ändern möchtest, Dich um das Thema „Slow Air“ zu kümmern, oder zwischen DTL und MTL zu wechseln.
Throat Hit mit hoher Dampfmenge
Hier sprechen wir unweigerlich von DTL / Open Draw Dampfen, denn sie bieten die höchste Dampfmenge pro Zug, insbesondere open draw Verdampfer.
DTL-Dampfen sind heutzutage oft auch open draw Dampfen. Neben der hohen Dampfmenge, die dazu führt das man sich gefühlt einen ganzen Eimer Erdbeeren mit Sahne und Karamellsoße auf einmal in den Mund schütten kann, haben open draw Dampfen eine extrem hohe Fließgeschwindigkeit der Luft – was zur Geschmacksentfaltung einer Dampfe wesentlich beiträgt.
Die hohe Fließgeschwindigkeit geht auf Kosten des slow-air throat hit, der bei einer open draw Dampfe in der Regel nicht vorhanden ist. Allerdings kann die sehr hohe Dampfmenge bei open draw ebenfalls eine Art Befriedigung verschaffen – was einem liegt muss man ausprobieren.
Die größte (und bei Verdampferköpfen einzige) Stellschraube bei open-draw ist die Nikotindosierung. Kommt man damit auf keinen grünen Zweig, ist man mit einer MTL-Dampfe womöglich besser bedient, oder einem Selbstwickelverdampfer.
Throat Hit mit „Slow Air“
Die Luftführung in einer Dampfe beeinflusst stark den Geschmack, aber nicht nur. Sie entscheidet auch über den throat hit.
Wenn Du gerade eine Dampfe parat hast kannst Du die Wirkung von „slow air“ ausprobieren:
Feuere ein paar Sekunden, ohne zu ziehen. Feuere weiter und starte den Zug, aber ziehe gaaaaaaaanz langsam an der Dampfe. Je nach Dampfe musst Du wirklich ultralangsam ziehen. Und nicht direkt in die Lunge, das wäre viel zu schnell, sondern erst in den Mund, dann inhalieren.
Tut mir leid, das musste jetzt sein. Bist Du schon fertig mit Husten? 😀
Hm? Wieder aufnahmefähig? *aufmunternd auf Rücken klopf* 😬
Je nach dem mit welcher Dampfe Du das ausprobiert hast sollte nun auch klar sein das der throat hit einer Dampfe stärker als der einer Zigarette sein kann.
Eine Stellschraube ist für dich also die Zuggeschwindigkeit, die du mit einer AFC ggf. kontrollierter auf „langsam“ trimmen kannst:
Slow Air: AFC & Drip Tip
Hat die Dampfe eine AFC, so kann man möglicherweise einen stärkeren throat hit durch teilweises Schließen der AFC erreichen. Ob’s klappt hängt von der AFC, dem weiteren inneren Aufbau des Verdampfers, und von Deiner Zugstärke ab. Und nicht jede AFC ist sinnvoll einstellbar – dann brauchst Du einen anderen Verdampfer.
Die AFC zu schließen geht oft mehr oder weniger zu Lasten des Geschmacks, wobei die alleroberste Priorität für dich anfangs nicht darauf liegen sollte, sondern darauf das du ein befriedigenden thoat hit bekommst, der dir die Zigaretten ersetzen kann.
Bei einem Open Draw Verdampfer kann man ggf. auch ein engeres Drip Tip (Mundstück) einsetzen, um den Luftstrom zu verlangsamen. Manche DTL / open draw Verdampfer haben einen Adapter, um von einem 810er auf ein 510er Drip Tip zu wechseln, wie der Limitless (Test) zum Beispiel. Andere Verdampfer mit 510-Adapter: Datenbank
Slow Air: Wicklung
Wer selbst wickelt kann auf die Luftführung in der Dampfe selbst Einfluss nehmen, und damit auf slow-air und das „Mir bleibt die Luft weg“-Gefühl.
Bei MTL-Dampfen kann der Abstand der Wicklung zur Luftdüse schon einen deutlichen Unterschied machen. 1mm mehr Abstand kann schon viel bringen.
Mehr Abstand zur Luftdüse klappt bei Open Draw-Dampfen eher nicht, weil die Luftgeschwindigkeit dort so hoch ist, dass es meist vollkommen wumpe ist wie weit man die Wicklung von der Luftdüse entfernt. Allerdings kann man den umgekehrten Weg probieren: Die Wicklung so nah an die Luftdüse bringen das diese mehr oder weniger von der Wicklung „verstopft“ wird. Das kann allerdings den Nachteil haben das die Wicklung Liquid in Richtung Verdampferbasis / AFC spritzt und die Dampfe dann siffen kann.
Je nach den Platzverhältnissen kann man die Wicklung auch absichtlich nicht mittig vom Luftloch positionieren, so das sie aus dem Hauptluftstrom heraus kommt.
Die Größe der Wicklung kann auch Einfluss haben:
Ein größerer Durchmesser verschlechtert die Turbulenzen um die Wicklung und kann oben eine „Todzone“ schaffen, insbesondere bei MTL.
Eine breitere Wicklung wird an den Randbereichen weniger angeströmt (wenn sie breiter als das Luftloch ist).
Experimentierfreudige können auch eine Dual-Coil, direkt nebeneinander liegend parallel zum Luftloch positionieren, und dann mit der Ausrichtung der Wicklungen zum Luftloch experimentieren.
In der Regel gehen Maßnahmen welche die Turbulenzen / Fließgeschwindigkeit an/um die Wicklung verschlechtern zu Lasten des Geschmacks. Wie stark, dass hängt vom persönlichem Empfinden, und auch vom verwendeten Aroma ab. „High End Geschmack“ ist aber nicht unbedingt alles beim Dampfen. Eine Dampfe soll in erster Linie befriedigend sein, und das ist eine Kombination aus gutem Geschmack & throat hit & flash.
Die beste Dampfe in Bezug auf den Throat Hit
Open Draw Verdampfer (fälschlicherweise oft als „Subohm“ bezeichnet) bieten grundsätzlich einen throat hit, durch die schiere Dampfmenge. Mit dem „slow air“-throat hit haben sie es naturgemäß schwer.
Bei Verdampfern die mit Verdampferköpfen arbeiten muss man sich durchprobieren, und ggf. ein paar Mark investieren. Ich kenne jedoch keinen Verdampferkopf der in Bezug auf den „slow air“-throat hit wirklich was reißt. Allerdings ist die Anzahl der von mir getesteten Verdampferköpfen auch überschaubar – mag sein das es einen gibt, aber ich bin eher skeptisch.
Mit einem Selbstwickelverdampfer, insbesondere bei MTL, hat man erheblich mehr Spielraum, weil Veränderungen bei der Wicklung mehr bewirken – vor allem die Position zur Luftdüse.
Eine eierlegende Wollmilchsau ist der Skyline Verdampfer (Test), der viele verschiedene Luftdüsen bietet, womit er von „exzellenter Geschmack“ bis „mega throat hit“ verwendbar ist. Er kann DTL und MTL, und das jeweils in diversen Varianten.
Fazit
Es wäre äußerst schade wenn das Dampfen daran scheitert das es scheinbar unbefriedigend im Vergleich zu Zigaretten ist – oder zu stark beim Inhalieren. Das muss aber nicht sein. JEDER kann eine Dampfe & Zugtechnik finden, die zur gewünschten Art & Intensität des throat hit & flash passt! 🙂
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉 Teile diesen Beitrag in Foren / im Web.Anerkennung
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