E-Zigarette richtig einstellen (Watt / Temperatur)

Wieviel Watt / Volt / Temperatur soll man an einer Dampfe („E-Zigarette“) einstellen? Hier erkläre ich woran man sich bestens orientieren kann, und warum Ohm-Tabellen oder Herstellerangaben in die Irre führen. 



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Inhalt

Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe

Ziel: Der Süßpunkt 😉

Beim Einstellen der Leistung versucht man die Dampfe („E-Zigarette“) so einzustellen das sie schön dampft und am besten schmeckt – der sogenannte „Sweet Spot„. Kommt man darüber hinaus, kann es anfangen flach oder chemisch zu schmecken, oder zu heißer Dampf entstehen, bis hin zum Kokeln.

Der sweet spot ist individuell vom Wunsch der Dampfmenge abhängig, vom persönlichem Geschmacksempfinden, der Liquid-Zusammensetzung, der Aromasorte und Aromakonzentration. Klingt wahnsinning kompliziert, ist aber halb so schlimm. Mit der Zeit wird man immer geübter seinen sweet spot zu finden. Viel probieren muss man nur am Anfang. 

Was stellt man ein?

Die Leistung lässt sich am Akkuträger (Akkuträger ABC) meist in der Einheit Watt einstellen. Viele Akkuträger bieten auch die Möglichkeit eine Temperatur einzustellen („Temperaturkontrolle“, oder abgekürzt TC). Bei simplen Kombi-Akkuträgern ohne Display ist oft „nur“ eine Einstellung in Volt möglich.
Detailliertes zu den verschiedenen Betriebsmodi: Akkuträger Betriebsmodi

Es ist jedoch ganz egal in welcher Maßeinheit man die Leistung einstellen kann, die Dampfmenge und der Geschmack hängen im wesentlichen von der Temperatur ab mit der das Liquid an der Wicklung (Heizwendel) verdampft wird. Diese Temperatur hängt wiederum davon ab wieviel Strom auf die Wicklung einwirkt und nachrangig auch davon wieviel Luft an der  Wicklung vorbei strömt – also wie stark man an der Dampfe zieht (und damit die Heizwendel gekühlt wird).

Wir halten kurz fest: Egal ob Watt oder Volt – mehr davon bedeutet eine höhere Temperatur mit der verdampft wird.

Watt-Wahn

Das ist wichtig: Glaube bitte nicht blind was auf den Packungen der Verdampferköpfe an „Watt“ aufgedruckt ist. Die Hersteller überbieten sich im Watt-Leistungswahn, weil viele Konsumenten glauben „Mehr Leistung = besser“. Dies ist ein großer Trugschluss – wir dampfen keine Autos. 😉
So mancher hat schon auf Anhieb seinen Verdampferkopf kaputt gemacht, weil zuviel Leistung auf ihn einwirkte.
Mehr zu Verdampferköpfen: Richtiger Umgang & Lebensdauer

Guckst du: Vaping-Tools. 🙂

Zuwenig Watt?

Das gibt es nicht. Es macht nichts wenn man „zuwenig“ Watt einstellt. Kaputt geht die Dampfe davon auf gar keinen Fall. Sie könnte allerhöchstens absaufen / blubbern, was nicht schlimm wäre, denn dann schlägt man sie ein paar mal kräftig aus, um das überschüssige Liquid aus dem Verdampferkopf zu schleudern. Nicht über’m Teppichboden, sonder draussen, oder in Badewanne/Dusche…

Wenn auf dem Verdampferkopf 30-60 Watt aufgedruckt sind und Du dampfst ihn gern mit 10 Watt, so spricht überhaupt gar nichts dagegen.

Wie soll’s denn schmecken?

Wenn man vom Rauchen aufs Dampfen umsteigt, dann hat man zwei Probleme:

  1. Keinerlei Ahnung wie eine Dampfe eigentlich schmecken soll (Tipp: Nicht verkokelt, wie eine Zigarette 😉 ).
  2. Einen lädierten Geschmackssinn vom Rauchen. Das kann dazu führen das man überhitztes Liquid nicht wahrnimmt oder im Extremfall sogar Kokeln nicht erkennt.

Der Geschmackssinn wird sich in den Wochen und Monaten nach dem endgültigen Rauchstopp deutlich verbessern. Bis es soweit ist, würde ich empfehlen den sweet spot der Dampfe nach den unten stehenden Indikatoren einzustellen. Warum? Weil die heutigen Verdampfer immer „kokelfester“ werden. Besonders Verdampfer die mit Wattewicklungen arbeiten (das sind heute praktisch alle) können mit sehr hohen Temperaturen betrieben werden, ohne zu kokeln. Es ist u.U. möglich das sich Schadstoffe bei zu hoher Verdampfungstemperatur bilden (allerdings immer noch VIEL weniger als bei einer Kippe), also keine Panik.

Manche Einsteiger glauben das es besser ist wenn man die Leistung so hoch wie möglich einstellt. Das ist ganz falsch! Statt permanent die Kokelgrenze auszuloten, oder blind irgendwelchen Herstellerangaben zur Watt-Leistung zu folgen, ist es besser sich von gaaaaanz unten an den eigenen sweet spot zu tasten.

Schau in die Dampfer-Tools. 🙂

Dampfe einstellen und sweet spot finden

  • Im Watt-Modus stellt du als Ausgangspunkt die Leistung soweit runter, bis es fast gar nicht mehr dampft. Bei einem MTL-Verdampfer können das „nur“ 5 Watt sein, also stelle die ruhig erstmal ein, falls du keinen Plan hast.
  • Im TC/Temperatur-Modus, stelle die niedrigste Temperatur ein, normalerweise sind das 100° Celsius.
    • Wenn du nicht weißt ob ein Verdampferkopf TC-fähig ist, oder welcher TC-Modus der richtige ist: Schaue nach welches Drahtmaterial der Verdampferkopf verwendet. Das sollte auf der Packung / in der Anleitung stehen, oder schaue in der Verdampferkopfdatenbank. Falls du es nicht herausfinden kannst, dann experimentiere mit den TC-Modi in dieser Reihenfolge:
      • SS (Edelstahl)
      • Ti (Titan)
      • Ni (Nickel)
  • Erhöhe nun jeweils um 1-2 Watt (im Temperatur-Modus um 5 Grad), und stoppe, wenn irgendeiner der folgenden Punkte eintritt:
    • Es schmeckt Dir lecker und es kommt genug Dampf.
      Es kommt auf Dich an. Nicht auf das was andere sagen, oder was auf einer Packung Verdampferköpfe an Watt angegeben ist.
    • Die optische Dampfmenge erhöht sich nicht mehr wesentlich.
      Da musst Du ganz genau beobachten und kritisch sein, und Dich nicht vom lauteren Geräusch des Verdampfers bei höheren Leistungen täuschen lassen. Mehr Geräusch heißt nicht zwangsläufig mehr / besserer Dampf.
    • Im Verdampfer knistert / spratzelt / prasselt es ein bisschen.
      Das darf es ruhig! Das Lagerfeuer-Geräusch 😉 zeigt an dass das Liquid siedet, und das ist vollkommen in Ordnung. Die Leistung sollte man dann, wenn überhaupt, nicht mehr sehr viel höher einstellen.
      Achtung, manche Wicklungen / Verdampfer knistern / knacken gar nicht, sondern rauschen nur, besonders bei DTL. Nimm es also nur als Indikator der auftreten KANN, nicht MUSS. Orientiere Dich in erster Linie an Punkt a) und b).

Hast Du einen dieser Punkte gefunden, ergibt es meistens keinen Sinn mehr die Leistung weiter hochzuschrauben. Bei übertriebener Leistung passiert nur folgendes:

  • Der Geschmack wird flacher und/oder chemisch.
  • Das Geräusch wird lauter, ein lauteres Knistern der Wicklung.
  • Die Dampftemperatur kann sehr heiß werden.
  • Es kann zu Kokeln beginnen.
  • Der Liquid-Verbrauch erhöht sich – oft ohne das man davon etwas in der Lunge spürt oder sieht (Wolkengröße).
  • Die Akkulaufzeit verringert sich.
  • Die Wicklung / der Verdampferkopf verschleißt schneller.

Dampfe nur nach Gehör einstellen

Wenn Du sehr unsicher bist und nicht weißt ob Du Deinem Geschmack trauen kannst, dann kannst Du Deinen Verdampfer auch rein nach Gehör einstellen:

Drücke den Feuerknopf, aber ohne an der Dampfe zu ziehen, und halte das Mundstück von Deinem Gesicht weg (heiße Tropfen können u.U. herausfliegen). Nun höre Dir das Geräusch an:

  • Gleichmäßiges Rauschen: Alles bestens. Gemäßigte Leistung. Wenn Dir der Dampf reicht dann kannst Du es so lassen.
  • Im Rauschen sind viele Knackser dabei: Alles bestens.
  • „Sprottern“ (das Geräusch besteht quasi nur noch aus Knacksern): Kannste evtl. noch so lassen, wenn’s Dir schmeckt, aber nu‘ lass es mal gut sein.
  • Wildes lautes Sprottern: Bitte einen Gang zurück schalten.

Update: Neuere Verdampferköpfe, insbesondere solche mit „Mesh“-Wicklungen kann man so nicht mehr gut beurteilen, da sie auch bei zu hoher Leistung nicht zum Knacksen / „Sprottern“ neigen.

Gute Anhaltspunkte für den optimalen Leistungsbereich können dir auch meine Verdampferkopf Testberichte geben, sofern dein Modell dabei ist.

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