Review und Anleitung der iJoy RDTA Box 200W mit Combo Verdampfer. 2 Wechselakkus, groĂer integrierter Tank, viele optionale Wickeldecks, und laut iJoy „95% Energy Conversion“. Ob das so ist, und ob 200 Watt aus 2 Akkus möglich oder sinnvoll sind?
Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen ĂŒber'm Haupthaar aufplöppen: AbkĂŒrzungen & Begriffe
- Ersteindruck
- Bedienung
- Combo RDTA Verdampfer
- Watt-Modus
- TC-Modus (Temperaturkontrolle)
- Widerstandsmessung / Anzeige
- Akku Laden
- Akku-Sicherheit
- Allgemeine Sicherheitsfunktionen
- Firmware Updates
- Lob
- Verbesserungspotenzial
- Alle Daten & Lieferumfang
- Fazit
- Links & Kommentare
Ersteindruck
Aktuelle Preise bei:Â AM|EB|FT|GB
Bei der iJoy RDTA Box 200W handelt sich um eine Symbiose aus AkkutrÀger, Tank und Verdampfer. Andere Verdampfer können nicht aufgeschraubt werden, was mich persönlich gar nicht stört, da der Combo-Verdampfer top ist.
Die Box hat auf der Frontseite den Look / Feel eines DiktiergerĂ€tes aus den 90ern. Die Sprachaufnahme funktioniert super (Knopf drĂŒcken und oben in das Loch sprechen), allerdings hat das GerĂ€t Probleme das Aufgenommene wieder abzuspielen. Vielleicht kommt da noch ein Firmware-Update? đ
Klick auf sÀmtliche Fotos macht groÅ
Die GröĂe der Box hat mich ĂŒberrascht. Pranken-geeignet, und eher nichts fĂŒr kleine HĂ€nde (vermutlich Kindersicherung by Design). đ
Irritierend war im ersten Moment die Bedienung, bzw die fehlende Features, was alles nicht zum Handbuch passte. Mir kam kurz der Gedanke eines Clones, aber da die Box von FastTech mit dem Vermerk „Authentic“ verkauft wird konnte das nicht sein, was auch der Verifizierungscode auf der Verpackung bestĂ€tigte. Sprich, das Handbuch ist neuer als die Firmware auf der Box – das muss man auch erstmal schaffen. Da hamse bei iJoy wohl keinen Bock gehabt die neuste Firmware schnell noch selbst draufzuspielen, faules Pack. đ
Die Box wirkt ziemlich robust, und an der Verarbeitung finde ich nix zu meckern.
Die Knöppe gehen nicht zu leicht, sind leicht versenkt, so dass die Box auch auf der Stirn liegen dĂŒrfte (wegen dem Display aber vielleicht nicht sollte). Apropos, Display – das hat eine Schutzfolie drauf, die auf den Fotos auch noch drauf ist.
Der Akkudeckel sitzt atombombensicher, da er fest „verkrallt“ in einer Schiene lĂ€uft:
Um ihn abzuziehen sollte man nicht dort greifen wo er in der Schiene lĂ€uft, da man ihn damit festklemmt…
Ich nehme den Akkudeckel in die eine Hand, und drĂŒcke mit dem Daumen der anderen Hand am schwarzen GehĂ€use (beide HĂ€nde gleichzeitig kann ich nicht fotografieren), bis der Deckel aus seinem „Festhaltenupsi“ raus ist.
Die Box hĂ€tte durchaus etwas dĂŒnner sein können – im Bereich der Akkus wird ordentlich Platz verschwendet. Mit dann schmalerem Tank hĂ€tte man aber auch weniger Tankvolumen gehabt.
Trotz fehlendem Akku-Band ist der Akku-Wechsel einfach, dank Aussparung auf der RĂŒckseite:
Der Verdampfer / Tank riecht ein wenig nach Fabrik, aber im Rahmen. Eine Erstreinigung schadet nicht:Â Verdampfer Reinigung
Noch ein kleines nettes Detail : Man kann das Wickeldeck und den Tankdeckel nicht zu fest anschrauben, da beides definierte Endpunkte hat und so die Dichtungen nicht ĂŒbermĂ€Ăig gequetscht werden können.
Bedienung
Insgesamt ist die Bedienung der RDTA Box einfach, sogar einfacher als bei Eleaf/Joyetech/Wismec. Es gibt keine „Geheimcodes“ um Funktionen/Werte einzustellen, zumindest kenne ich bislang keine. Vielleicht springt ja noch der Hase aus der Box, wenn ich die richtige Tastenkombination dafĂŒr herausfinde. đ
Schön finde ich auch die klaren Meldungen die die Box von sich gibt, wie zB „Ohms too high“, oder „Low Battery“. Damit kann man was anfangen.
Minimal besser als bei Joyetech, Eleaf, Wismec ist die Einstellbarkeit der Leistung / Temperatur. Die Werte rattern nicht ganz so heftig, das ginge aber noch besser, vor allem wenn man nur mal 1-5 Watt verstellen möchte, artet das immer in Geklicke aus. Und auch hier gibt es 0,1 Watt Schritte, bis hoch zu 99,9 Watt, was nun wirklich schlimmer Blödsinn ist und nur die Bedienung erschwert. Hallo iJoy! Im nĂ€chsten Firmware-Update bitte unterhalb von 10 Watt eine Schrittweite von 0,5 Watt, und darĂŒber in 1 Watt, viiiielen liiiiieben Daaahaaank! đ
TC MODE
Die Watt-Einstellung im Power-Mode gilt auch fĂŒr den TC-Modus. Der Vorteil ist das die Einstellung leicht erreichbar ist, allerdings braucht man bei einer guten TC-Steuerung an den Watt eigentlich eher nicht herumdrehen.
Der einstellbare Temperaturbereich ist 149 – 316° C. DarĂŒber oder darunter befindet sich der Fahrenheit-Bereich. Und wenn der Tester 316° einstellt, dann schreibt, dann arglos weiterdampfen will, muss wieder etwas Regenwald fĂŒr neue Baumwollplantagen gerodet werden… đ
DISPLAY
Das Display ist schön hell, groĂ, und gut lesbar. Die Anzeige schaut so aus:
- Oben werden die Watt W angezeigt (im TC Mode ist das die Maximalleistung die ausgegeben werden soll).
- Darunter erscheint (nur im Watt-Modus) „Norm„, „Hard„, „Soft„, „User“ (ErklĂ€rung im nĂ€chsten Kapitel).
- Dann folgt (im Watt-Modus) die Ausgangsspannung V, die allerdings nur beim Feuern aktualisiert wird. Stellt man eine andere Leistung ein lĂ€uft die Spannung nicht gleich mit, und sie wird auch nicht fĂŒr eine Kalkulation der maximal möglichen Ausgangsspannung (8 Volt) berĂŒcksichtigt. So kann man zB bei einem Widerstand von 1 Ohm lustige 225 Watt einstellen, die dann aber natĂŒrlich nicht ausgegeben werden können. Wieviel tatsĂ€chlich heraus kommt weiĂ man dann ohne Rechnen nicht. Man könnte sich mit den Watt herunter tasten, bis die Anzeige beim Feuern bei 7,9 Volt landet, dann weiĂ man es.
- Es folgen die grafische Anzeige fĂŒr den FĂŒllstand der Akkus, der Widerstand Ω des Verdampfers, und ein Puff-Counter (ZugzĂ€hler).
WĂ€hrend des Zugs wird anstelle des ZugzĂ€hlers die Zugdauer angezeigt. LĂ€sst man den Feuerknopf los springt es sofort wieder auf den ZugzĂ€hler um, womit die ZuglĂ€ngenanzeige vollkommen sinnlos ist, es sei denn man dampft vor einem Spiegel…
REINIGEN
Falls der Tank mal gereinigt werden soll wird sich der beiligende Silikonstopfen zum VerschlieĂen der Verdampferöffnung als nĂŒtzlich erweisen. Ich wĂŒrde es dann mit warmen Wasser & schĂŒtteln versuchen, oder, bei hartnĂ€ckigem Restgeschmack, mit einer Mischung aus 70% Wasser und 30% Isopropanol (AM|EB).
Der Combo-Verdampfer kann beliebig gereinigt werden, zB im Ultraschall, oder mit BĂŒrsten (AM|EB|FT|GB)
Tastenkombinationen / Funktionen
- AkkutrÀger ein-/ausschalten: 5x Feuertaster
Allgemein
- MenĂŒÂ aufrufen (Bild 1): 3x Feuertaster.
- Watt Modus wĂ€hlen: MenĂŒ, P wĂ€hlen.
- TC Modus wĂ€hlen: MenĂŒ, T wĂ€hlen, dann die Drahtsorte (Bild 2): Ni = Nickel, Ti = Titan, SS = Edelstahl. M1 und M2 sind Modi mit frei wĂ€hlbaren Temperaturkoeffizienten (TCR).
- TCR Werte einstellen: MenĂŒ, TCR wĂ€hlen, mit Feuerknopf M1 oder M2 auswĂ€hlen, mit Plus/Minus den Wert einstellen. Exit wĂ€hlen und mit Plus oder Minus verlassen.
- Tankbeleuchtung Ein/Aus: MenĂŒ, Set wĂ€hlen, mit Plus/Minus auf LED on/off gehen, mit Feuertaster bestĂ€tigen.
- ZugzĂ€hler auf Null setzen: MenĂŒ, Set wĂ€hlen, mit Plus/Minus auf Puff Rest gehen, mit Feuertaster bestĂ€tigen.
- Displaybeleuchtungsdauer einstellen: MenĂŒ, Set wĂ€hlen, mit Plus/Minus auf einen der Screentime-Werte gehen, mit Feuertaster bestĂ€tigen.
- Display um 180° drehen: MenĂŒ, das Symbol mit den oben/unten-Pfeilen wĂ€hlen.
Im Watt Modus
- Leistung einstellen: Plus/Minus
- Leistungskurve einstellen: MenĂŒ, das „Notizsymbol“ (4. Symbol) wĂ€hlen:
- Norm = flache, normale Ausgabe
- Hard = Erhöhte Leistungsausgabe bei Zugbeginn (um Wicklungen mit dickem Draht auf die Beine zu helfen).
- Soft = Verringerte Leistungsausgabe bei Zugbeginn.
- User = Eine „Kurve“ die in 6 Segmenten frei einstellbar ist, wobei 1 Segment einer Dauer von 0,5 Sekunden entspricht.
In einem der TC Modi
- Temperatur Àndern: Minus-Taste drĂŒcken, dann mit Plus/Minus einstellen.
AuĂerhalb der Bereiche 149 – 316° C ist der Fahrenheit-Bereich (300 – 600 F). Ist man darin „gefangen“ geht man einfach unter 300F oder ĂŒber 600F und landet so wieder im Celsius-Bereich. - Max-Watt Àndern: Plus-Taste drĂŒcken, dann mit Plus/Minus einstellen.
- Basiswiderstand setzen: Plus/Minus gleichzeitig drĂŒcken
Tanken
Das Tanken funktioniert dank des groĂen EinfĂŒlllochs sifffrei & problemlos aus jedem beliebigem BehĂ€lter.
Mit der Tankinnenbeleuchtung kann man von auĂen durch die drei Schlitze sehen wieviel Liquid noch im Tank ist. Sie leuchtet sobald man den Feuerknopf drĂŒckt, vermutlich als Show gedacht. Es wĂŒrde reichen wenn sie ausschlieĂlich kurz nach Zugende leuchtet, was sie immerhin fĂŒr eine Sekunde macht. Also kurz den Taster antippen, dann leuchtet’s fĂŒr eine Sekunde.
Sie ist abschaltbar. Ich fĂ€nde es intelligenter wenn sie nur dann leuchten wĂŒrde wenn man kurz den Feuerknopf tippt, bzw. wenn sie dies auch dann tun wĂŒrde wenn sie eigentlich ausgeschaltet ist. Dann hĂ€tte ich den „Showeffekt“ beim Dampfen nicht, und könnte trotzdem jederzeit nachgucken was im Tank los ist.
Der Tank besteht aus Kunststoff. Ob er anfĂ€llig gegenĂŒber „agressiven“ Liquids ist weiĂ ich nicht. Falls da jemand negative Erfahrungen machen sollte, bitte gern per Kommentarfunktion berichten…
Combo RDTA Verdampfer
Der Verdampfer macht einen hevorragenden Eindruck. Tolle Gewinde und O-Ringe – das lĂ€uft und flutscht alles 1A mit Sternchen. Ich werde hier aber nicht allzu viel zum Verdampfer schreiben. Weil der Combo ein Limitless (Test) in GrĂŒn ist, taucht das Ganze was, wenigÂ ĂŒberraschend.
- Die O-Ringe sind exzellent. Die VerdampferhĂŒlse geht butterweich und trotzdem fest auf die Base. Es klingt lĂ€cherlich, aber ein so gutes Feeling beim „HĂŒlse auf O-Ringe schieben“ hatte ich noch nie.
- Die Form der Top Cap finde ich fĂŒr die Lippen beim Combo noch etwas angenehmer als beim Limitless.
- Man bekommt fĂŒr den Combo RDTA jede Menge unterschiedlicher Wickeldecks (Datenbank) wenn man spezielle WĂŒnsche fĂŒr die Art der Drahtbefestigung hat, und/oder leichte Unterschiede bei der LuftfĂŒhrung ausprobieren möchte.
- Kleiner Kritikpunkt sind die recht kleinen Polschrauben, die auch noch Kreuzschlitz sind, wodurch sie sich leichter abnudeln lassen. Nach 10x Benutzung waren sie bei mir rundgedreht. Deutlich besser sind passende Innensechskant-Schrauben: FastTech
Man kann ein 510er Drip Tip auf dem Combo verwenden. Wer sowieso einen hohen Zugwiderstand an der AFC einstellt, fĂŒr den kann das vielleicht Sinn ergeben, ansonsten bremst es eher den Luftstrom.
Fertigverdampferkopf đŻ
Welch Frevel, in so einem Verdampfer. đ Es ist ein Triple-Coil (siehe Bild beim Lieferumfang). Ich habe ihn nicht ausprobiert. Da ich die Box nur geliehen habe, möchte ich ihn „jungfrĂ€ulich“ lassen.Â
Dazu schraubt man unten die Schrauben los und kann dann die HĂŒlse abnehmen um an die Watte zu kommen.
Wickeln
Da der Verdampfer keinen 510er Anschluss hat ist man gezwungen auf dem AkkutrĂ€ger zu wickeln. Etwas kippelig fĂŒr meinen Geschmack. Ich wickle lieber auf einem Ohm-Meter.
Ich wickle eine Dual-Wicklung (Single Coil geht eh nicht) wie folgt:
0,25 V2A – 15,5 Windungen auf 1,85 mm Wickelhilfe (Steam Engine). Watte: KGD
WickelanfĂ€ngern wĂŒrde ich eine Wicklung mit dickerem Draht empfehlen, geht einfacher.
Die Wicklung kann man vertikal genau zwischen die Drahtlöcher positionieren, dann sind sie spÀter auf Höhe der Luftschlitze:
Dampfen & Geschmack
Erstmal pure Basis gedampft. Der Geschmack ist die ersten ZĂŒge nicht dolle. Ich schmecke noch etwas Fabrik (keine Erstreinigung gemacht) . Tipp: Die ersten ZĂŒge einfach pusten, nicht ziehen. Der gute Geschmack dahinter ist aber schon erkennbar. Nach etwa 2 ml Eindampfen fĂ€ngt es dann an richtig SpaĂ zu machen. 30 Watt, also lumpige 15 pro Wicklung, und es nebelt wie Schwein. 40 geht auch problemlos, schmeckt bei 30-35 aber leggara.
Ich spare mir weitere Lobesarien – die kann man im Test des quasi baugleichen Limitless nachlesen.
Watt-Modus
Messtabellen (Watt, Ω, Akku-Ampere, Wirkungsgrad) sind bei den Links verlinkt.
Der Watt-Modus macht in der Praxis keine gröĂeren Mucken, auch wenn die PrĂ€zision der Box nicht immer tadellos ist. Witzigerweise wird sie bei hohen Ohm-Werten immer prĂ€ziser, was vielleicht nicht ganz in die augenblickliche Epoche von Monsterdickdrahtwicklungen passt.
Es gibt keine nennenswerte Zugverzögerung, auch nicht wenn die Box aus dem Ruhezustand kommt, schön.
225 Watt? No, Sir. Bei 0,27 Ohm lieferte sie mir 204 Watt, wobei dann lustige 42(!) Ampere durch die Akkus flossen. Vielleicht doch nicht lustig… Mag sein das es zwischen meinen getesteten 0,13 und 0,27 Ohm irgendwo einen Widerstand gibt wo die Box 225 Watt raus tut, aber mal ehrlich, das ist doch alles grober Schwachsinn. Wer will den Widerstand beim Wickeln so genau treffen, von der Akku-Grillerei mal ganz abgesehen…Â Mhh, jetzt hab ich Lust auf Bratwurst… đ

200 Watt aus zwei Akku lutschen zu wollen ist ’ne blöde Idee. Bei 34 Ampere Akkulast, also mit Ach & Krach, schaffte sie 183 Watt. Und selbst bei „nur“ 183 Watt wird manÂ ĂŒber 35A kommen, wenn die Akkuspannung weiter sinkt. Sie lag in der Testsituation bei 6,2V (Last), und die Box macht volle Möhre bis runter zu 5,6V…
Mein Rat: Nicht mehr als 150 Watt einstellen! Und grundsÀtzlich nur Akkus verwenden die auch im Fehlerfahl noch möglichst tolerant sind, also VTC5A (AM|EB).
Und am besten keine WiderstÀnde unterhalb von 0,43 Ohm verwenden.
Die versprochenen „95% Energy Conversion“ erreicht die RDTA Box tatsĂ€chlich fast – mit RĂŒckenwind, Bullen im Nacken, und Pommesbude in Sicht. Oder: Nur in bestimmten Situationen. Der Werbefachmann schreibt gewöhnlich „Up to 95%…“, womit er viel suggeriert, aber nichts konkretes aussagt. đ
Ist aber nur Kleinmeckerei weil mir heute mein Rasierpinsel in Klo gefallen ist. đ Wenn man nicht tiefstes Kellerohm unter 0,25 wickelt dann kommt die Box schon hĂ€ufig recht nah dran, passt.
Die Box verfĂŒgt ĂŒber einen Spannungsbooster. Der arbeitet aber nicht immer fehlerfrei, genauer, er springt nicht immer an, oder erst mitten im Zug:


Es scheint immer erst nach einigen ZĂŒgen aufzutreten. Da man durch das 8V-Limit sowieso nicht allzuoft den Booster in Aktion erlebt habe ich das nicht stundenlang getestet – ich muss auĂerdem noch dringend meine Ehefrau zerteilen und zur Deponie bringen.
(Diese Ausrede der Spitzenklasse wurde Ihnen mit freundlicher UnterstĂŒtzung der Arroganz-Versicherung prĂ€sentiert, unverfroren.)
Die Anzeige der Ausgangsspannung im Display ist nicht immer korrekt (bei 0,05Ω zB etwa 30% höher als sie real ist). Je höher der Widerstand desto besser wird es. Das ist nicht weiter tragisch, nur sollte man nicht denken das man mit den Werten des Displays irgend etwas ausrechnen könnte, zumal ja auch die Widerstandsanzeige Lotterie spielt (siehe Widerstandsmessung / Anzeige).
Es gibt manchmal kurze kleine LeistungssprĂŒnge innerhalb eines Zugs, die man in der Praxis aber nicht bemerken wird.
TC-Modus (Temperaturkontrolle)
Die RDTA Box 200W bietet TC-Modi fĂŒr Edelstahl, Titan, und Nickel. Ich habe den âSSâ-Modus (Edelstahl) ausprobiert. Ăberzeugt bin ich nicht. Ich habe es immer wieder das die Steuerung ein Eigenleben fĂŒhrt. Sehr oft wird mit viel zu wenig Leistung begonnen und es dauert eine bis mehrere Sekunden bis er merkt das er mal ein bisschen mehr Gas geben muss. Da wickelt man so schöne schlanke Coils und bekommt dann trotzdem Dickdraht-TrĂ€gheit-Feeling zu dampfen. đÂ
Manchmal bleibt er sogar stur bei 2 Watt, keine Ahnung was er sich dabei denkt. đ
Fast immer wird ein TC-Zug wie mit einem Soft-Start begonnen. Das können Eleaf, Joyetech und Wismec besser – da dampft es sofort.
Es ist zudem recht leicht die Steuerung aus dem Tritt zu bringen. Wenn man zB im Zug einfach absetzt, oder im Verlauf eines Zugs nur langsamer zieht – heiĂer Dampf, aua. Ganz ohne zu ziehen feuerte er auch mal mit ~23 Watt durchgĂ€ngig. Ein anderes mal peilt er was los ist geht immer weiter runter, bis 0, und feuert dann jedoch gar nicht mehr. Manchmal macht er es aber auch richtig gut und bleibt ziemlich stabil bei ~0,5 Watt.
Beginne ich kurz vor Zugbeginn zu feuern, kommt er oft gar nicht mehr in die Pötte.
Das ganze ist eher ’ne Lotterie. Auch wird der sweet spot, also die Zieltemperatur nicht genau eingehalten. Manchmal wird’s ein bisschen zu warm, dann ist’s wieder ok, dann wieder zu hoch…
Immerhin funktioniert das Trockenlaufen der Watte absolut tadellos. Ich konnte den Tank leerdampfen bis es quasi gar nicht mehr dampfte, ohne jegliche Anzeichen von Kokeln.
TC Fazit: Durchgefallen, fĂŒr mich. Da dampfe ich lieber im Watt-Modus. Da geht’s dann sofort los mit dem Dampf, und der Zug hat immer einen stabilen Output, no matter Watt. đ
Firmware 2.1
Das TC-Verhalten hat sich nicht merklich geÀndert.
Es gibt nun die Möglichkeit TCR-Werte frei einzustellen. Dies zeigt jedoch keinerlei Wirkung. Ich dampfe mit V2A, und ob ich einen TCR von 50, 100, oder 150 einstelle, oder ob ich im Werks-SS Modus dampfe, macht alles keinen Unterschied. FĂŒr meinen Sweetspot muss ich bei meinem V2A-Draht immer rund 170° C einstellen.
Basiswiderstand /Â Lock Funktion
Die RDTA Box bietet keine automatische Erkennung des Basiswiderstands. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, da der Verdampfer eh mit der Box verheiratet ist.
Will man den Basiswiderstand setzen wartet man bis der Verdampfer vollstĂ€ndig abgekĂŒhlt ist (gleich mit der Raumtemperatur) und drĂŒckt dann die Tasten Plus/Minus gleichzeitig.
Test dazu: Zug machen (Wicklung warm), Basiswiderstand setzen – TC funktioniert nicht mehr (wird zu heiĂ). 15 Minuten warten, immer noch zu heiĂ – keine Automatik vorhanden.
Widerstandsmessung / Anzeige
Die Ohm-Anzeige schwankt teilweise heftig, um bis zu 0,25 nach oben und unten im Subohm-Bereich und bis 0,5 Ohm bei 3 Ohm. Es scheint mir ein reines Software-Problem zu sein. Irgendwann kehrt er wieder zum richtigen Widerstand zurĂŒck. Ein Muster kann ich nicht ausmachen.
Im TC-Modus fĂŒhrt das dazu das die Box gelegentlich die „New Coil?“ Abfrage prĂ€sentiert, obwohl sich der reale Widerstand nicht geĂ€ndert hat. Quittiert man die Abfrage mit „Yes“, dann funktioniert TC nicht mehr.
Daher sollte man die Abfrage mit „No“ beantworten, wenn man sich sicher ist das der Widerstandswert sich nicht geĂ€ndert hat.
Die tatsĂ€chliche Leistungsausgabe ist davon nicht negativ berĂŒhrt, weder im TC- noch im Watt-Modus.
Komischer Bug. Als Einsteiger oder WickelanfĂ€nger kann sowas unschön sein, weil man bekanntlich beunruhigt sein sollte wenn der Widerstand des Verdampfers schwankt – was er ja laut Display scheinbar tut.
Bei ĂŒber 3,00 Ohm kommt „Ohms too high“, da lĂ€sst er nicht mit sich handeln. Die 3-Ohm Messungen waren dadurch ziemlich krampfig, aufgrund der Widerstandslotterie des Displays, zeigt er plötzlich auch mal 3,46 Ohm, statt 2,98, und verweigert den Dienst… Nur zu beheben durch Akku-Entnahme…
Das Display zeigt zB einen realen Widerstand von 9,8 Ohm an, löblich, aber dann beim Feuern „No Atomizer“. Da hĂ€tte „Ohms too high“ kommen sollen (laut Handbuch). Es funktioniert hingegen bei zB 4,3 Ohm.
Akku laden
Das wird ein kurzes Kapitel, denn die RDTA Box kann nicht per Mikro-USB Kabel (beiliegend) aufgeladen werden. Man benötigt ein externes LadegerÀt (Tests).
Sind die Akkus leer zeigt die Box „Low Battery“ und feuert nicht mehr. Die Box ermittelt „Akku leer“ anhand der Leerlaufspannung der Akkus und die Grenze liegt bei rund 3,2 Volt. Bei mir:
Akku 1: 3,160
Akku 2: 3,245
Die Box könnte die Akkus theoretisch ein bisschen besser ausnutzen. Wenn ich mit 30 Watt und VTC5A Akkus dampfe, fallen diese von 3,25 Leerlauf auf 3,1V unter Last, da wĂ€ren noch 0,3 Volt Luft, und etwas KapazitĂ€t verfĂŒgbar (so ca. 5% mehr).
Akku-Sicherheit
Dir wurde ein Akku mit zuwenig Ampere als sicher empfohlen, zum Beispiel weil Du sowieso nur mit „wenig Watt“ dampfst? Es kursieren leider gleich mehrere sehr hartnĂ€ckige MissverstĂ€ndnisse darĂŒber das Akkus mit zuwenig Ampere-Belastbarkeit dennoch sicher zu verwenden seien. Nimm Dir 5 Minuten, um zu verstehen warum das nicht so ist, und welche Risiken Du damit eigenverantwortlich eingehst: Sichere Akkus fĂŒr regelbare AkkutrĂ€ger
iJoy schreibt fĂŒr die RDTA Box „High rate“ Akkus vor, was immer das genau heiĂen soll. Finde ich nicht in Ordnung das sie keine eindeutige Aussage zur Ampere-Belastbarkeit machen.
Update: Nachdem ich nun Messungen gemacht habe sind VTC5A Akkus (AM|EB) absolute Pflicht, und noch nicht mal fĂŒr alle Situationen ausreichend. Wenn Du sicher gehen möchtest die Akkus nicht zu ĂŒberlasten bleibt nur der Workaround keine Wicklungen unter 0,4 Ohm zu verwenden.
Allgemeine Sicherheitsfunktionen
Folgende Sicherheitsfunktionen der RDTA Box habe ich ĂŒberprĂŒft:
- ZuglÀngenbegrenzung: 10 Sekunden
- Akku kann bei Bedarf ausgasen, ohne das sich Druck im AkkutrĂ€ger aufbaut („Rohrbombe“).
- Akku-Unterspannungsschutz unter Last: 5,6V (2,8V fĂŒr jeden Akku), das ist gut.
- „Akku Leer“ Ăberwachung: Ja, Akkus haben dann ca. 3,2V Leerlaufspannung.
- Kurzschlussschutz: Ja, bei 0,0245 Ohm behauptet er zwar 0,04 Ohm zu messen, es kommt aber „Ohms too low“ und er feuert nicht.
- Ăberhitzungsabschaltung: Konnte ich nicht wirklich testen. Die Box wurde so heiĂ das es grenzwertig wurde sie anzufassen. Ich denke da hĂ€tte schon mal ein „PCB too hot“ erscheinen dĂŒrfen. Weiter wollte ich es nicht treiben da die Box nicht mir gehört.
Firmware Updates
Um die RDTA Box 200W zu aktualisieren benötigt man zunĂ€chst einmal die Firmware Updater App. Leider nur fĂŒr Microsoft Windows erhĂ€ltlich!: Download
Das Aktualisieren ist etwas umstÀndlicher als bei Joyetech, Eleaf, Wismec, vor allem nicht intuitiv:
- Akkus mĂŒssen entfernt werden.
- Das mitgelieferte USB Kabel in den Rechner stecken.
- Feuerknopf gedrĂŒckt halten, dabei das USB Kabel in die Box stecken. Das Display bleibt dabei tot, ist normal.
- Windows-User können das hier ĂŒberspringen: Nun wird die Box an meinem Mac als USB Device „STM32 BOOTLOADER“ gelistet, Vendor „STMicroelectronis“. In Parallels weise ich das GerĂ€t der virtuellen Windows-Umbegung zu.
- Der Windows Hardware-Wizard poppt auf mit „STM Device in DFU Mode“. Ich lasse ihn seinen Kram machen, und dann erscheint die Box in der iJoy Update Firmware App.
- Das heruntergeladene DFU-File (die Firmware) auswÀhlen, Update klicken, ratter rödel, fertig.
Positiv: Nach einem Firmware-Update bleiben alle Einstellungen erhalten. Das ist bei Eleaf/Joyetech/Wismec nicht so.
Firmware Version 2.1
- Download
- TC-Mode: TCR auf zwei SpeicherplÀtzen (M1, M2) frei einstellbar.
- Beleuchtungsdauer des Displays einstellbar.
- 225 Watt maximale Leistung.
(Ich finde dieses Nachschieben von Leistung per Firmware-Update ein erbÀrmliches Marketingschauspiel.)
Lob
- Sehr groĂer Tank
- Sehr gute Verarbeitung
- Kein Schnickschnack (vom „User Mode“ mal abgesehen) đ
- Fast durchgĂ€ngig logische Bedienung, ohne „Spezialtricks“
- GroĂes Display, sehr hell
- 1A* „Combo“ Verdampfer mit top Geschmack „an Bord“
- Kein Gesiffe, auch nicht beim Tanken
- Einfaches Tanken
- TC Modes fĂŒr Edelstahl, Titan, Nickel und zwei TCR SpeicherplĂ€tze
- Firmware Updates
Verbesserungspotenzial
- TC Modus mit deutlichen Macken in der Leistungsabgabe
- TCR Werte ohne Funktion
- Unnötige „New Coil?“ Abfragen, bedingt durch:
- UnzuverlÀssige / springende Widerstandsanzeige
- Plastiktank (welches Material?)
- Akkus können nicht in der Box geladen werden
- Keine Single-Coil Option des Combo-Verdampfers
- Kein Akku-Ampere-Limit. 42 Ampere (und vielleicht noch mehr) sind möglich.
Alle Daten & Lieferumfang
Alle Daten, wie immer selbst gemessen:
- Höhe: 135 mm (105 mm, ohne Tankdeckel)
- Breite: 28Â mm
- Tiefe: 55Â mm
- Combo Verdampfer Ăž: 25 mm
- Tankinhalt: 12,9 ml
- Gewicht: 356Â g mit 2 Akkus & vollgetankt
- Widerstand: 0,05 – 3,00 Ohm (Watt Modus) und xx – xx Ohm (TC Modus).
- Leistung, real: 5 – 150 Watt (max. 204 Watt, mit Akku-Ăberlastung)
- Akku: 2x 18650, VTC5A (AM|EB) absolute Pflicht.
Lieferumfang
- RDTA Box 200W
- Combo Verdampfer
- AdapterstĂŒck fĂŒr 510er Drip Tips
- Fertigverdampferkopf đŻÂ
- 2 Wicklungen + Watte
- Ersatz-O-Ringe
- 2 Ersatzschrauben fĂŒrs Deck
- USB Datenkabel
- SchutzĂŒberzug fĂŒr den Verdampfer (nicht wegen Siffen, sondern wohl eher wegen Dreck der bei der nĂ€chsten Sahara-Expedition reinkommen könnte)
- Stopfen fĂŒr den Tank, falls der Verdampfer nicht drauf ist.
- Ein Ohrenpinsel đ
- Anleitung (Englisch, Chinesisch)
Fazit
Gutes Konzept. Das Ganze könnte aber fĂŒr meinen persönlichen Geschmack etwas kleiner sein. Andererseits geht es bei dem Teil auch um das Thema „Dicke Wolken, ohne ’stĂ€ndig‘ nachzutanken“, also ist das schon ok so.
Die Box ist simpler als das was man bei Eleaf/Joyetech/Wismec bekommt, was ja absolut nicht schlechter sein muss. Keine Akkuspannungsanzeige, keine Gesamtzugdauer, kein Stealth-Mode, keine Logo-Spielereien, keine Temperaturanzeige der Elektronik, keine Sperrung der Plus/Minus-Tasten.
Ich persönlich vermisse nichts davon wirklich, wenn ich einfach nur Dampfen will, was ich zudem fast immer im Watt-Modus tue.
Wer mit TC dampfen möchte bekommt woanders deutlich besseres.
Im Watt-Modus macht man mit der Box nicht wirklich was falsch, auch wenn sie kein Genauigkeitswunder ist und der Booster manchmal auf Urlaub ist. Da heute ĂŒblicherweise unterhalb von 1 Ohm gedampft wird, hat man in der Praxis keine echten Nachteile – sie dampft dann wie sie soll. Aber ganz klar hat iJoy jede Menge Baustellen im Bereich Elektronik/Programmierung.
Der Combo-Verdampfer ist top und macht auch bei 25-30 Watt richtig Laune, auch mit groĂzĂŒgigem open draw. Wer will kann sogar Fertigköpfe dampfen, die, oh preiset den Herrn, horizontal gewickelt sind, also keine Akku-Verschwender sind.
Ein bisschen fehlt mir die Möglichkeit die Akkus in der Box zu laden. Andererseits sind 18,5 ml Liquid pro Akkuladung (2x VTC5A) auch schon ’ne Menge Holz, so dass man die Akkus nicht stĂ€ndig entnehmen muss, zumindest bei meinen ~28 Watt die ich so dampfe muss ich mir den ganzen Tag lang keinen Kopf um Akkus machen. Wer nicht einfach nur aus SpaĂ dicke Wolken machen will und sich stattdessen mehr Nikotin in den Tank packt, der könnte mit einer Akkuladung wohl auch mehrere Tage auskommen…
Anerkennung
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, wĂŒrde ich mich ĂŒber eine kleine Anerkennung freuen. Ich wĂŒrde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! đ
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Links & Kommentare
- AM|EB|FT|GB Â iJoy RDTA Box 200W
- Bessere Polschrauben fĂŒr den Combo-Verdampfer: Â FT
- Kompatible Build Decks & Verdampferköpfe:  Datenbank
- iJoy RDTA Box 200WÂ Homepage
- iJoy RDTA Box 200WÂ Firmware Updates
- iJoy RDTA Box 200WÂ Â Messungen
- AkkutrÀger Zubehör
- Meine aktuellen LieblingsakkutrÀger
- AM|EB|FT  18650 Akku fĂŒr alle AkkutrĂ€ger
- AM|EB|FT  21700 Akku fĂŒr alle AkkutrĂ€ger
- AM|EB|FTÂ Â Akku-Transportboxen
- AM|EB|FT   Top-LadegerÀt
- AM|EB|FT  Top-LadegerÀt, klein
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