Dies ist eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum selbst Mischen von E-Liquid fürs Dampfen. Bequem, mit hoher Präzision, und ohne Mathe. 🙂
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
- Warum selbst mischen?
- Begriffe
- Strategien
- Basisliquid mischen, Ablauf
- Liquid mischen, Ablauf
- Mischen doch nicht impossible
- Links & Kommentare
Warum selbst mischen?
- Selbstgemischtes Liquid kostet pro 10 ml ca. 10-60 Cent (je nach Aroma- und Nikotinstärke). Und je nach dem Preis von Fertigliquid ist es damit 5 bis 50x günstiger gegenüber fertig gekauftem E-Liquid.
- Volle Kontrolle über die Anteile von Aroma, Nikotin, PG und VG.
Wichtig: Fang nicht irgendwelche Experimente mit selbst ausgedachten Zutaten an, nach dem Motto „Lebensmittel-tauglich – das müsste doch unbedenklich sein…“, oder „Ich rauche XYZ, dann müsste man das doch auch dampfen können“…
Das sind SEHR dumme Ideen!!!!!
Öle und Fette, Glyzerin auf Mineralölbasis, THC, sonstige Drogen, Zucker, und vieles mehr, sind in der Dampfe gesundheitsschädlich, teils so stark das es tödlich enden kann, oder chronische Schäden verursacht. Also sei kein Depp und experimentiere an der falschen Stelle…
Verwende ausschließlich Zutaten die fürs Dampfen gemacht sind!
Begriffe
- Grundstoffe: PG, VG und H2O sind die Grundstoffe eines Liquids (Wikipedia). Nicht alle der Grundstoffe MÜSSEN enthalten sein. Man kann auch PG oder VG pur dampfen, das ist aber unüblich.
PG: Propylenglykol
VG: Pflanzliches Glyzerin
H2O: Wasser - Nikotinbasis: Sie enthält eine mehr oder minder hohe Konzentration an Nikotin, welches meistens in purem PG gelöst ist.
- Basisliquid: Dies ist ein aus den Grundstoffen fertig gemischtes Liquid, ggf. mit Nikotin, aber immer ohne Aroma.
- Liquid: Das fix und fertige Liquid, inkl. Aroma.
Strategien
Beim Mischen gibt es viele mögliche Strategien und Detailabläufe. Ich habe mit 1 ml Spritzen angefangen, um das Aroma abzumessen, war es aber bald leid dauernd die Spritzen reinigen zu müssen. Zudem fraßen sich die Kolben in Kontakt mit Wasser gern mal fest – je nach dem was vorher für ein Aroma drin war.
Welche Behältnisse man zum Mischen verwendet hängt von persönlichen Vorlieben ab, als auch von der Behältnisgröße der Ausgangsstoffe. Aus einem 10 Liter Kanister kann man nicht direkt in das Liquidfläschchen mischen… Ohne Auslaufhahn benötigt man einen Trichter… Wenn man das Liquid lieber in Millilitern abmisst sind kleine 1ml-Spritzen oder Messzylinder hilfreich…
Ich bin ein Anhänger der…
Mischen nach Gewicht
Dabei stellt man die Flasche auf eine Waage und gibt die Zutaten direkt hinein, nach Gewicht. Man benötigt kein Zwischengefäß, das man nach jedem Mischvorgang reinigen müsste.
Man benötigt keine Aroma-Spritze, welche man ebenfalls nach jedem Mischvorgang reinigen müsste (oder tonnenweise kaufen & wegwerfen)
Insgesamt geht es mit der Waage einfacher und schneller.
Basisliquid und Liquid getrennt mischen
Normalerweise mischt man in einer „Misch-Session“ mehrere Liquids, mit unterschiedlichen Aromen, und evtl. auch noch unterschiedlichen Flaschengrößen.
Nehmen wir an wir wollen 10 Liquids herstellen, mit unterschiedlichen Aroma-Anteilen, und/oder unterschiedlichen Flaschengrößen. Wenn man nun bei jeder einzelnen Liquidflasche die 5 Anteile von PG, VG, Wasser, Nikotin und Aroma korrekt ausrechnen & abwiegen soll dann geht das schief, glaub mir. Es ist zudem sehr aufwändig und eine stupide Arbeit – und auch deshalb sehr fehlerträchtig.
Viel besser & bequemer ist es zuerst eine größere Menge Basisliquid zu mischen. Zum Beispiel 300 ml, oder gleich mehrere Liter.
Basisliquid enthält nur PG, VG, Wasser, und Nikotin – aber noch kein Aroma.
Wenn Du dann mit Deinem Basisliquid die einzelnen Liquids mischt, dann brauchst Du dabei immer nur noch den jeweiligen Aroma-Anteil zu berücksichtigen, denn der Anteil von PG, VG, Wasser, Nikotin ist ja schon in Deinem Basisliquid korrekt gemischt. 🙂
So kann man Liquids bequem mischen, und hat eine Menge Fehlerquellen beseitigt.
Bei Bedarf könnte man auch unterschiedliche Sorten von Basisliquid mischen. Zum Beispiel ein Basisliquid für MTL und eins für DTL, mit weniger Nikotin.
Mischen, ganz ohne Hirn 😀
Während des Mischens dauernd irgendwas auszurechnen, mit Flaschen/Spritzen hantieren, oder abwiegen, Etiketten beschriften… Sagen wir mal so: Für mich hat es sich nicht immer bewährt wenn ich auf zuviele Dinge achten muss, und das womöglich noch in der richtigen Reihenfolge. 🙄
Ich rechne nichts mehr aus. Weder beim Mischen von Basisliquid, noch beim Mischen von Liquid. Das geht so:
Basisliquid Etikett
Die Basisliquid-Flasche beschrifte ich mit allen benötigten Misch-Daten EINMAL und brauche dann nie wieder zu rechnen, sondern nur noch abzumessen wenn ich sie wieder auffüllen möchte. Zum Beispiel:
Eine Basisliquid-Flasche (1 Liter), die wie folgt beschriftet ist:
Basisliquid 800 ml PG: 45% VG: 45% H2O: 10% Nikotin: 12 mg Mischdatum: 03.01.1860
|
||
PG: |
227 ml |
236 g |
VG: |
360 ml |
454 g |
H2O: |
80 ml |
80 g |
PG-Nikotin 72 mg: |
133 ml |
139 g |
Da auf dem Basisliquid-Etikett sämtliche Einheiten (Prozent, Milliliter und Gewicht) vermerkt sind, kann man sich später sogar aussuchen ob man nach Gewicht oder nach Volumen abmessen möchte…
Hier kannst Du Deine gewünschten Werte für das Etikett ermitteln:
Liquid Spickzettel
Beim Liquid mischen habe ich verschieden große Liquidflaschen. Um während des Mischens gar nicht mehr rechnen zu müssen, habe ich mir ganz stumpf für jede Flaschengröße Spickzettel gemacht, wieviel Gramm Aroma in die Flasche müssen:
- Liquid 8 ml (10 ml Flasche), Aromadosierung:
- 0,5% = 0,04 g
- 1,0% = 0,08 g
- 1,5% = 0,12 g
- 2,0% = 0,17 g
- 2,5% = 0,21 g
- 3,0% = 0,25 g
- 3,5% = 0,29 g
- 4,0% = 0,33 g
- 4,5% = 0,37 g
- 5,0% = 0,42 g
Das mag jetzt übertrieben ausführlich wirken, denn man könnte ja jeweils von 1% leicht auf jeden anderen Wert hochmultiplizieren. Für mich ist es jedoch besser ich muss beim Mischen gar nicht mehr denken, sondern nur noch strikte Anweisungen befolgen. 😀
Zufälligerweise stimmen die Werte oben alle, so dass Du sie auf Wunsch direkt verwenden kannst. 🙂
Wer bei den Zahlen aufgepasst hat: Ich bevorzuge es bei allen Mischungen die Flaschen nicht ganz voll zu machen. Man kann den Inhalt dann erheblich besser in ein homogenes Fluid transformieren (Fachbegriff: „Schütteln„). 😉
Etwas Luft in der Flasche schadet zudem m.M.n. der Reifung des Liquids nicht…
Wenn Du andere Liquid-Mengen oder Aromaanteile berechnen möchtest, so geht’s:
Basisliquid mischen, Ablauf
Gemäß der Angaben die ich mir auf das Etikett der Basisliquidflasche geschrieben habe (Basisliquid Etikett) brauche ich nichts mehr zu rechnen, sondern nur noch die Zutaten einzufüllen, beliebig nach Gewicht oder Volumen. Ich mache es nach Gewicht:
- Basisliquidflasche auf die Waage stellen.
- Trichter drauf. Tara-Taste auf der Waage drücken.
- VG einfüllen. Tara-Taste auf der Waage drücken.
- Nikotinbasis einfüllen. Tara-Taste auf der Waage drücken.
- PG einfüllen. Tara-Taste auf der Waage drücken.
- Wasser einfüllen.
Schütteln, fertig.
Wie der Mischvorgang im Detail mit den Gefäßen abläuft hängt davon ab welche Gebindegrößen und Gefäße man hat. Ich kaufe PG/VG in 5 oder 10 Liter Kanistern und fülle das für die Langzeitlagerung in 1 Liter Braunglasflaschen um. Um das ohne zu kleckern in die Literflaschen zu bekommen nimmt man einen Trichter, oder kauft zum Kanister einen Zapfhahn. Passende sind in den Dampfer Tools verlinkt.
Liquid mischen, Ablauf
Da wir total schlauen Schlümpfe bereits unser fertig gemischtes Basisliquid in Tüten Flaschen haben, brauchen wir uns jetzt nur noch um zwei Werte beim Liquid-Mischen zu kümmern: Die Menge an Liquid die wir mischen wollen, und die prozentuale Menge des Aromas darin.
Und damit ich auch beim Liquid-mischen nichts mehr rechnen muss, habe ich mir Spickzettel gemacht: Liquid Spickzettel
Das Etikett für die Liquid-Flasche kann zB so aussehen:
Aroma: Happy Fruit
Hersteller: GülleArt
Aroma %: 1,5
Nikotin mg: 12
PG %: 65
VG %: 30
H2O %: 5
Mischdatum: 18.03.1860
Der komplette Ablauf sieht dann so aus:
- Etikett beschriften und aufkleben.
- Liquidflasche auf die Waage stellen. Tara drücken.
- Aroma nach Gewicht hinzugeben.
- Basisliquid per Spritze nach Volumen hinzugeben.
Schütteln, fertig.
Wie man das Basisliquid in die Spritze bekommt, dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. ZB lange dicke Kanülen verwenden, oder man füllt etwas Basisliquid von der Lagerflasche in einen Messbecher und zieht es sich von dort auf:
Mischen doch nicht impossible
Ich hoffe diese Anleitung konnte Dir zeigen das Mischen kein Hexenwerk ist. Nach Rom führen bekanntlich viele Wege und jeder macht es ein bisschen anders. 🙂 Ich mische tatsächlich nur ungern, weshalb ich den Prozess für mich so einfach wie möglich gestaltet habe. Mit getrenntem Mischen von Basisliquid und Liquid, und „Etikett-Spickzetteln“ ist das ganze bequem, fehlerfreier, und ohne unnötige Beanspruchung des Denkapparates durchfürbar. 🙂
Anerkennung
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉
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Links & Kommentare
- Alle Tools & Stoffe zum Mischen: Dampfer Tools–>Mischen
- Liquid-Misch-Rechner: Liquidmaker.de