Hier zeige ich Dir wie Du Kanger Verdampferköpfe selbst wickeln kannst. Diese Anleitung ist sehr ausführlich, weil ich versucht habe jeden erdenklichen Anfängerfehler abzudecken. Lass Dich daher von der Länge nicht abschrecken. Wenn Du ein paar mal gewickelt hast geht es sehr schnell.
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Diese Anleitung behandelt SOCC / BCC und VOCC / BDC Verdampferköpfe.
Dort wo Unterschiede in der Vorgehensweise nötig sind kannst Du auf den jeweiligen Bereich klicken um ihn aufzuklappen.
Wenn Du SOCC / BCC Verdampferköpfe besitzt dann beginne mit diesen – sie sind am einfachsten zu wickeln! Selbst wenn Du einen Verdampfer für VOCC / BDC Köpfe hast funktionieren die SOCC / BCC Köpfe wunderbar mit dem „2-Kappen-Trick“, hier beschrieben: Alles über Kanger Verdampferköpfe
Infos zur Vorbereitung und Material findest Du in der Einleitung.
Mannomann, geht’s jetzt endlich los? Ja, geht los: 🙂
Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
Kopf putt machen!
- Verdampfer aufschrauben
- Kamin entfernen
- Kopf aus Verdampferbasis schrauben
- Pluspin entfernen
- Isolator entfernen
- Wicklung entfernen
- Reinigung
Kopf heile heile!
- Wickeln
- Draht oxidieren (durchglühen)
- Wicklung einsetzen
- Elektrische Verbindungen
- Wicklung ausrichten
- Elektrische Prüfung
- Glühtest & Coil-Endreinigung
- Bewatteln
- Abdichten
- Kamin einsetzen
- Finale
Kanger Verdampferkopf selber wickeln
Kopf putt machen!
- Den Verdampfer aufschrauben, Tank beiseite legen.
Den Verdampferkopf nur eine viertel Umdrehung aus der Verdampferbasis schrauben, er bleibt erstmal drin, dann kannst Du ihn besser anfassen.
- Kamin entfernen
- Den Kopf aus der Verdampferbasis schrauben.
- Unten, den Pluspin mit dem Fingernagel raus pulen:
- Silikon-Isolator entfernen.
Dazu ein Wattestäbchen nehmen und von oben in den Kopf hinein drücken, plopp, kommt unten das Gummi raus.
Man kann auch mit den Fingernägeln per „Zangengriff“ den Isolator rausziehen. Aber bitte vorsichtig zupacken, nicht mit den Fingernägeln in den Isolator schneiden…
Und dann auf beiden Seiten schön gleichmäßig ziehen:
Von Zangen rate ich ab, da man dann nur an einer Seite des Isolators packen und ziehen kann, was er nicht allzu oft überleben wird.Guckst du: Vaping-Tools. 🙂 - Wicklung raus
Die alte Wicklung mit der Pinzette entnehmen.
- Reinigung
Die ganzen Einzelteile reinigst Du jetzt kurz. Das muss man nicht immer machen, aber manche Liquids (besonders dunkle) lagern sich im Verdampferkopf ab, was trotz nagelneuer Wicklung zu sehr schlechtem Geschmack führen kann!
Sehr schön kommt man mit Interdentalbürsten in den Kamin und den Isolator:
Falls Du überm Waschbecken reinigst dann schließe den Ablauf, sonst ist eines der kleinen Teile sehr schnell verschwunden. Oder mache es in einer Tasse mit Wasser…Wenn Du keine Bürsten hast solltest Du wenigstens die Verdampferkammer und die Unterseite des Kamins mit einem feuchtem, „auseinandergezausten“ Wattestäbchen reinigen.
Kopf heile heile!
- Wickeln
Nimm 2-3 cm Draht zwischen Daumen und Wickelhilfe und mit der anderen Hand wickelst Du den Draht um die Wickelhilfe.
Halte den Draht während des Wickelns immer leicht unter Zug, sonst können hot spots entstehen, die nicht schmecken, oder sogar kokeln könnten. Am Ende muss der Draht an der Wickelhilfe überall schön gleichmäßig anliegen.
Beim Wickeln versuchst Du einigermaßen eng zu wickeln, so dass die Windungen nicht zuu weit auseinander liegen. Ich hab’s hier vielleicht ein bisschen sehr übertrieben, das ist schon eher eine Microcoil: 🙂
Nach dem Wickeln kannst Du die Wicklung auf der Wickelhilfe einmal vollständig zusammenschieben. Du erhältst so gleichmäßige Abstände der einzelnen Wendel.
Genauso könnte ich obige Wicklung an den Rändern fassen und etwas auseinander ziehen, aber ich will sie jetzt mal so lassen. - Draht oxidieren (durchglühen)
Dieser Schritt ist zwingend notwending falls Du sehr eng wickelst (so wie ich oben), oder Du ESS oder Microcoil Wicklungen machen möchtest. Ansonsten kannst Du ihn zur Not auslassen, falls Du keinen Brenner hast.
Schau in die Dampfer-Tools. 🙂 - Wicklung einsetzen
Die Drahtbeinchen schön gerade und parallel ausrichten so das man sie gut in das Kopfgehäuse bekommt und damit man sich später keinen Kurzschluss bastelt…
Die Wicklung mitsamt der Wickelhilfe in das Gehäuse schieben. Die Beinchen voran, durch das Loch. Wenn Du die Beinchen unterschiedlich lang abknipst kannst Du eines nach dem anderen durchschieben:
Die Wickelhilfe liegt nun in den seitlichen Schlitzen des Kopfgehäuses und die Wicklung wird bestens an ihrem Platz gehalten während Du unten an den Anschlüssen basteln kannst…
- Elektrische Verbindungen
Ein Drahtbeinchen nehmen, straff ziehen, und um 180° über den Gehäuserand biegen. Der wird unser Minus-Draht…
Den Pluspol-Isolator nehmen und über das andere Drahtbeinchen schieben (das ist nun unser Plus-Draht).
Dabei darauf achten das Du den Isolator richtig herum hälst. Mit dem dünneren Ende voran:
Dann setze ich den Isolator am umgebogenen Minusdraht schräg an…
…und drücke dann den überstehenden Teil mit dem Daumennagel ins Gehäuse:
Das kann beim ersten mal etwas fummelig sein, aber wenn man es ein paar mal gemacht hat geht es in einer Sekunde.
Jetzt hälst Du den umgebogenen Minus-Draht fest und drückst den Isolator ganz rein.
Kontrolle zur Vermeidung von Kurzschluss: Läuft der äußere Minus-Draht schön gerade zur Wicklung hoch, oder verläuft er schräg/diagonal? Falls er nicht gerade hochläuft dann den Isolator zusammen mit dem äußeren Draht soweit drehen bis er gerade hochläuft.
Dann noch einmal etwas am Minus-Draht ziehen, damit er schön straff ist, und dann wieder über den Metallrand um 180° umbiegen.
Den inneren Plus-Draht nehmen und straff ziehen. Gegenüber des äußeren Drahtes positionieren und über den Gummirand um 180° umbiegen (ohne Zug um nicht ins Gummi zu schneiden):
Den Pluspin nehmen und rein in den Isolator damit. Halte dabei mit der anderen Hand die Drähte fest (kann ich schlecht fotografieren…):
Den überschüssigen Draht mit einem Nagelknipser abschneiden. Achte darauf das Du direkt am Isolator schneidest, aber ohne diesen zu beschädigen.
Draht zu lang: So soll es aussehen: Brauchst du: Dampfer Tools - Wicklung ausrichten
Die Wickelhilfe vorsichtig aus der Wicklung ziehen/drehen. Es kann sein das sie nun etwas verdreht (weniger wahrscheinlich wenn Du die Wicklung in Schritt 2. ausgeglühst hast). Wenn die Wicklung nicht ganz genau über dem Luftloch sitzt dann nimmst Du die Spitzpinzette und verdrehst/verschiebst die Wicklung vorsichtig so, dass sie schön mittig im Gehäuse sitzt.
- Elektrische Prüfung
Prüfung, Prüfung, Prüfung… Da bekommt ma ja Prüfungsangst!! 😉
Den Verdampferkopf in die Verdampferbasis schrauben und diesen auf einen Ohm-Tester schrauben. Der Widerstand sollte nun in etwa dem vorausberechneten Wert entsprechen.
Tut er das nicht, dann hast Du wahrscheinlich einen Draht der irgendwo anstößt wo er nicht anstossen soll. Prüfe ob sich die beiden Drahtbeinchen in der Verdampferkammer irgendwo gegenseitig berühren, oder die Kammerwände berühren.
- Glühtest & Wicklungs-Endreinigung
Die Verdampferbasis auf einen Akku schrauben und die Wicklung 2-3 mal kurz aufglühen lassen. Nach jedem Glühen pustest Du einmal lang und kräftig in den Kopf damit sich unten der Isolatorbereich nicht zu sehr erhitzt.
Beim Glühen steigt eine Mikro-Wolke Rauch auf – nun ist die Wicklung komplett sauber.
Die Wicklung sollte von der Mitte her gleichmäßig aufglühen:
Tut sie das nicht, dann bewegst Du die Wicklung ganz minimal mit der Pinzette und glühst noch mal. Achtung, die Pinzette darf die Wicklung niemals berühren wenn Du feuerst, sonst Kurzschluss!
- Bewatteln™ 😉
Hände waschen! Wenn Du die Watte anfasst und Deine Hände sind schmutzig/fettig dann wird das nicht schmecken…
Die Verdampferbasis wieder auf den Ohm-Tester schrauben.
Watte zuschneiden:
• Bei FiberFreaks D2, oder auch loser Drogerie-Watte darf der Wattedocht nur wenig dicker als die Wicklung sein. Drogeriewatte darf nur locker vorgerollt sein.
• Bei KGD Watte schneidest Du einen Streifen ab der etwa so dick wie der Wicklungsdurchmesser ist. Achte darauf das Wattepad längs der Faserrichtung zu zerschneiden.
Dann nimmst Du ein paar Fasern ab, so dass Du dann in etwa die doppelte Breite des Wicklungsdurchmessers hast:
Ein Watteende mit 1-2 Tropfen Liquid befeuchten, dieses Ende zwirbeln…
…und durch die Wicklung stecken.
Bei Japanwatte (KGD, Muji) kannst Du so gleich sehen ob Du die richtige Wattemenge hast. Feucht gezwirbelt soll der gezwirbelte Teil die Wicklung ausfüllen, aber glatt und locker durch die Wicklung flutschen, dann passt es. Aber nicht den ganzen Docht nass machen und zwirbeln… Falls es zuviel Watte ist kannst Du bei Japanwatte problemlos einen gleichmäßigen Streifen von der Watte abnehmen und es noch mal versuchen.
Mit der Pinzette greifst Du Dir das Ende und ziehst die Watte ein paar Millimeter weiter. Nachfassen, wieder etwas ziehen, bis Du das Ende mit den Fingern greifen kannst…
Wenn die Watte durchgezogen ist dann schneide sie auf beiden Seiten ab, so das ca. 1 cm jeweils übersteht.
- Abdichten
Der Übergang vom Tank zur Verdampferkammer muss sorgfältig abgedichtet werden, sonst bekommst Du Blubbern und/oder das Liquid läuft Dir aus dem Verdampfer. Das braucht niemand. 😉
- Kamin einsetzen
- Finale, Juchhu!
Wir prüfen jetzt ein letztes mal den Widerstand auf dem Ohm-Tester, denn sowohl das Watte durchziehen, als auch der Kamindeckel können potentiell den Widerstand verändern, bzw. einen Kurzschluss verursachen. Dann nämlich, wenn die Wicklung den Kamindeckel oder die Gehäusewand berührt.
1,98 Ohm!?!! Ups, das ist ja genau das was wir berechnet haben! 🙂 Wenn Du etwas Abweichung hast ist das tolerabel. Ab 0,2 Ohm Abweichung würde ich mir aber Gedanken machen und prüfen was da los ist.Die Wicklung solltest Du kurz eindampfen, heißt, bei wenig Leistung die ersten Züge machen.
Falls Du Wattegeschmack hast dampft sich der nach 10-20 Zügen raus – wenn Du Japanwatte verwendet hast. Bei Drogeriewatte kann es länger dauern, oder auch nie ganz rausgehen. 🙄
Und nun lasst es schön dampfen! 😀
Anerkennung
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉
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