Dampfen mit Temperaturkontrolle (TC) kann im Geschmack erheblich besser als der Watt- oder Volt-Modus sein. Was der TC-Modus ist, wie man ihn benutzt, und welche Vor-/Nachteile er hat, erklärt dieser Beitrag.
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
- Was ist Dampfen mit TC?
- Die Startphase eines Zuges
- Vorteile TC, bei trägen Wicklungen
- Vorteile TC, generell
- Was man für TC benötigt
- Wie man TC benutzt
- TC Probleme
- Fazit | Kommentare
Was ist Dampfen mit TC?
E-„Zigaretten“ haben in der Regel einen Watt- oder Volt-Modus (Akkuträger & Co: Modus). In diesen Modi wird immer eine gleichbleibende Leistung (Watt) an den Verdampfer abgegeben.
Verfügt die Dampfe („E-Zigarette“) über einen Modus mit Temperaturkontrolle („TC“), dann wird die Watt-Leistung des Verdampfers permanent angepasst, so dass eine bestimmte Temperatur an der Wicklung gehalten wird. Diese Anpassung geschieht extrem schnell und viele mal pro Sekunde, wodurch es sehr „smooth“ wird – man bekommt von dieser extrem schnellen Regelung nicht wirklich etwas mit.
Der Leistungsbedarf (Watt) einer Wicklung im Verdampfer ist während eines Zuges nie gleichbleibend. Besonders groß ist der Unterschied von der Aufheizphase zur eigentlichen Zugphase. Der Leistungsbedarf kann sich in der Zugphase halbieren, und in manchen Fällen sogar um ein vielfaches geringer sein.
TC kümmert sich um den Ausgleich dieser Unterschiede:
Die Startphase eines Zuges
Drückt man den Feuerknopf, dann benötigt eine Wicklung zunächst mal „Startenergie“ um aufzuheizen. Bekommt sie am Start keine Extra-Energie, dann kann es einen Moment dauern bis die Wicklung mit der Dampfproduktion beginnt. Im Extremfall mehrere Sekunden.
Diese Verzögerung / Trägheit ist umso ausgeprägter je dicker der Wicklungsdraht ist, bzw umso mehr Material in der Wicklung verbaut ist (sie hat dann eine hohe Masse).
Bei den heute gängigen Wicklungen & Verdampferköpfen dauert es oft mehrere Sekunden bis sie zu dampfen beginnen.
So lange möchte aber niemand auf den Dampf warten, weshalb diese Trägheit vom Anwender ganz intuitiv dadurch kompensiert wird das man mehr Watt-Leistung einstellt.
Damit ist die Wicklung zwar nicht mehr träge, sie heizt nun schnell auf, doch wenn sie dann aufgeheizt ist, wird die viele Leistung gar nicht mehr benötigt, aber im Watt-/Volt-Modus weiterhin geliefert, wodurch die Wicklung heißer wird als sie müsste.
Vorteile TC, bei trägen Wicklungen
Welche Wicklung / Verdampkopf ist „träge„? So ziemlich alles was heute unter dem Begriff „Subohm“ verkauft wird.
Der TC-Modus regelt die Watt-Leistung nach der Aufheizphase automatisch herunter, so dass die Wicklung nicht übersteuert / überhitzt. Dies beseitigt mehrere Nachteile von massereichen (trägen) Wicklungen:
Dampft sofort
Dampf kommt immer sofort, egal wie träge die Wicklung von ihrer Masse her ist.
Besserer Geschmack
Der Geschmack kann sich im TC-Modus erheblich verbessern.
Tipp am Rande: Meist ist die Temperatur in 5°C Schritten einstellbar. Wer einen sensiblen Geschmackssinn hat, für den kann diese Abstufung etwas zu grob sein, so dass man dann ggf. im Watt-Modus sogar besser den Sweet Spot trifft.
Bei „Subohm“-Wicklungen / Verdampferköpfen ist das eher kein Problem, aber bei normalen MTL-Wicklungen kann es eins sein. Wenn es dich betrifft, halte nach einer Dampfe Ausschau welche die Temperatur in 1°C-Schritten ändern kann. In meinen Testberichten ist es vermerkt, wenn eine 1°C-Schrittweite vorhanden ist.
Kühlerer Dampf
Der Dampf kann nicht mehr ungewollt zu heiß werden.
Wenn man mag, kann man natürlich weiterhin warmen Dampf haben, da man ja die Temperatur frei einstellen kann.
Vorteile TC, generell
Kein Kokeln
Rechtzeitig Liquid nachtanken verpennt, das kennt jeder Dampfer, und auch den Kokelgeschmack von angesengter Watte / verkokelten Liquid-Rückständen. Die Wicklung / Verdampferkopf ist dann oft hinüber.
Der TC-Modus regelt die Leistung auch dann runter wenn aus sonstigen Gründen der Liquid-Nachfluss schlecht ist, zum Beispiel durch ungünstige Watteverlegung, zu viel / wenig Watte, blöd gebauter Verdampferkopf, zu dickflüssiges Liquid… Der Dampf wird dann einfach immer weniger, und damit auch der Geschmack immer flacher. Besonders bei Verdampferköpfen kann es passieren das der Nachfluss schlecht wird, obwohl eigentlich noch genug Liquid im Tank ist. Kokeln muss es dabei nicht unbedingt, aber der Geschmack kann nachlassen, oder etwas komisch werden – und die Wicklung bekommt dabei „einen mit“…
Bei RDAs kann TC auch sehr interessant sein, weil dort kein Tank vorhanden ist, und man entsprechend häufig in den Grenzbereich von „Liquid alle“ kommt.
Haltbarkeit der Wicklung
Der Verdampferkopf / die Wicklung kann signifikant länger halten, u.U. um ein vielfaches, wenn immer nur so stark geheizt wird wie es je nach Situation gerade muss. Weniger Temperatur = weniger Verschleiß. Verdampferkopf / Wicklung Lebensdauer
Der Kokel- und Überhitzungsschutz verhindert den frühzeitigen Defekt, und kann so Zeit / Ärger / Geld sparen.
Luftzug
Wenn man an der Dampfe zieht entsteht an der Wicklung ein kühlender Luftstrom. Der TC-Modus bewirkt das die Wicklungstemperatur immer gleich bleibt, unabhängig davon wie kräftig du an der Dampfe ziehst.
TC gleicht auch Unterschiede bei der Temperatur der angesaugten Luft aus. Ob du in der Wüste oder der Antarktis dampfst, oder wenn du aus der kuscheligen beheizten Hundehütte hinaus in die kalte graue Welt gehst…
Was man für TC benötigt
Man benötigt natürlich eine Dampfe / Akkuträger mit TC-Modus.
Dazu einen Verdampferkopf / Wicklung mit TC-fähigen Wickeldraht. Gebräuchlich sind Drähte aus Edelstahl und Titan. Von Nickeldrähten rate ich ab.
Drahtsorten-Überblick: TCR, Ohm, Trägheit, AWG / GA
Der Verdampfer selbst muss ebenfalls TC-fähig sein. Dafür gibt es allerdings kein Label / Kennzeichnung – man muss es im Zweifel ausprobieren. Tendenziell vorteilhaft für TC sind Verdampfer mit möglichst wenig Bauteilen (in meinen Verdampfer-Tests ersichtlich). Der Preis gibt keinen Hinweis auf die Eignung.
Wie man TC benutzt
- Im Akkuträger den TC-Modus wählen, mit der passenden Option für das verwendete Material der Wicklung (SS = Edelstahl, Ti = Titan).
Akkuträger & Co: Modus - Der Verdampfer muss vollständig abgekühlt sein, bevor er auf den Akkuträger geschraubt wird.
- Stelle die niedrigste Temperatur ein (in der Regel 100°C).
- Taste dich mit der Temperatur nach oben, bis der Dampf für dich passend ist.
E-Zigarette richtig einstellen (Watt / Temperatur)
TC Probleme
TC ist nicht immer rosarot – es kann auch Probleme mit sich bringen. Dafür habe ich eigene Beiträge geschrieben:
Fazit
- Kein Kokeln.
- Kühlerer Dampf möglich (ist aber kein Muss).
- Besserer Geschmack, dadurch das die Wicklung nicht mehr „übersteuert“.
- Keine Trägheit: Auch Wicklungen die viel Masse besitzen (zum Beispiel aus 0,40er Wickeldraht) heizen schnell auf.
- Längere Lebensdauer der Wicklung.
- In ungeeigneter Hardware können schwankende Übergangswiderstände den Spaß verderben, und den Nutzer frustrieren.
Weitere TC-Themen unter dem Schlagwort Temperaturkontrolle.
- In Kürze kommen noch zwei weitere TC-Beiträge dazu, die dann mehr ins Eingemachte gehen:
- TC-Modus Funktionsprinzip
- Dampfen mit TC: Warum es ungenau, und oft instabil ist
(Detaillierte Aufdröselung von Basiswiderstand, Übergangswiderständen, TCR & „bester Draht“)
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉 Teile diesen Beitrag in Foren / im Web.Anerkennung
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