- Aktualisiert am 12 Februar 2017: Überladungstest.
Ich habe ein gutes Ladegerät, das Efest LUC V4. Trotzdem lockt mich das Opus BT-C3100 AM|EB|FT, weil es die Kapazität von Akkus messen kann, dazu auch noch den Innenwiderstand. Aus beidem kann man Rückschlüsse ziehen wie abgenutzt ein Akku ist und muss sich nicht auf sein Gefühl verlassen ob ein Akku entsorgt werden sollte.
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
- Funktionen
- Bedienung
- Akku Kapazität messen
- Akku Innenwiderstand messen
- Lade-Tests
- Lüfter
- Netzteil
- Lob
- Verbesserungspotenzial
- Daten
- Fazit
- Alternativen
- Links & Kommentare
Funktionen
- Lädt NiCd, NiMH oder Li-ion Akkus (16340, 10440, 14500, 16340, 18500, 18650, 26650, 26500). 18350er sind merkwürdigerweise nicht aufgeführt, sie funktionieren aber natürlich auch.
- 200, 300, 500, 700 und 1000 mA Ladestrom. Voreingestellt ist 500.
- 1500 und 2000 mA Ladestrom sind möglich wenn nur einer der äußeren Ladeschächte benutzt wird.
- Maximaler Entladestrom: 700 mA im Test- und Refresh Modus (auch wenn 1000 eingestellt werden).
- Gut lesbares Display.
- Die Slots sind alle völlig unabhängig voneinander. In jedem kann ein anderes Programm ausgeführt werden.
Programme
- Charge: Hier wird der Akku ganz normal aufgeladen.
- Discharge: Um einen Akku zu entladen. Kann mal nützlich sein wenn man einen Akku längere Zeit nicht nutzen möchte um ihn auf seine Nennspannung zu bringen (3,6 – 3,7V bei Li-ion). Nach der Entladung werden die mAh angezeigt.
- Refresh: Für Li-ion Akkus uninteressant. Nur zu gebrauchen bei NiCd und NiMH.
- Test: Hier wird der Akku zuerst ganz voll geladen, dann vollständig entladen um die Kapazität (mAh) des Akkus zu ermitteln. Anschließend wird der Akku wieder aufgeladen.
- Quick Test: Hier wird der Innenwiderstand des Akkus gemessen, siehe weiter unten.
Display Anzeigefunktionen
- Lade-/Entladestrom, in mA.
- Spannung (Volt), auf zwei Kommastellen genau.
- Dauer, in Stunden/Minuten.
- Kapazität, in mAh.
- Beleuchtet bei Tastendruck, es geht nach ca. 10 Sekunden von selbst wieder aus.
Bedienung
Die Bedienung ist simpel, man kommt schnell klar damit:
Legt man einen Akku ein beginnt der betreffende Slot zu blinken und man kann mit den Tasten „Mode„, „Current“ und „Display“ die gewünschten Einstellungen direkt machen. Wenn ich zB mal einen anderen Ladestrom als 500 mA haben möchte und vergessen habe das einzustellen, dann ziehe ich nur kurz den Akku vom Kontakt, wieder dran, und kann dann direkt einstellen was ich haben möchte.
Man kann die einzelnen Slots aber auch mit der „Slot„-Taste der Reihe nach auswählen. Nach dem letzten Slot blinken alle 4 gemeinsam, so das man alle 4 Slots gemeinsam einstellen kann, wenn man möchte.
Ist ein Slot gewählt kann man mit den anderen 3 Tasten folgende Einstellungen für ihn machen:
- „Mode“ schaltet durch die verschiedenen Programme.
- „Current“ stellt die Stärke des Ladestroms ein (maximalen Ladestrom des Akkus beachten).
- „Display“ schaltet durch die verschiedenen Anzeigefunktionen des Displays, eben auf Wunsch auch für jeden Slot getrennt.
Um ein Programm zu starten muss man nichts weiter tun, es beginnt nach ein paar Sekunden dann automatisch.
Abbrechen kann man jederzeit indem man einfach den Akku entnimmt.
Alles recht simpel. Ach, das schrieb ich oben ja schon. 😉
Akku Kapazität messen
Mit dem „Test“ Programm lässt sich bequem die Kapazität eines Akkus, und somit die Akku-Alterung ermitteln. Das macht man am besten mit jedem neuen Akku (der natürlich beschriftet wird) und notiert sich die Werte. So kann man später Kontrollmessungen machen und beurteilen wie es um den Akku steht. Genauso macht man es beim…
Akku Innenwiderstand messen
Bitte lies dazu den Beitrag Akku Innenwiderstand.
Beim Anpressen des Akkus nicht auf den Minuspol des Ladegeräts drücken, das kann sogar kontraproduktiv sein. Da die Konstruktion in dem Bereich nicht die klügste ist kann man sich sonst den Minuspol vom Akku „weg-verkanten“.
Akku anfassen, an den Pluspol drücken & warten bis der Wert erscheint.
Lade-Tests
Ich habe ein paar Tests mit einem 18650 LiIon Akku gemacht. Das Opus lädt den Akku bis auf 4,204 Volt, also auf den Punkt.
Verbleibt der Akku nach Ladeschluss im Gerät wird er relativ schnell „entladen“, da ein minimaler Strom in die Ladeelektronik zurück fließt. Innerhalb von etwa 24 Stunden fällt die Akkuspannung um ca. 0,1 Volt und wird dann vom Opus wieder auf 4,2 Volt gebracht. Es gibt also einen kleinen Jojo-Effekt, weshalb es für die Akku-Alterung besser ist wenn man die Akkus nicht ständig über lange Zeiträume im Ladegerät belässt.
Aus Sicht der Sicherheit ist der Verbleib im Gerät kein Problem. Eine Überladung des Test-Akkus konnte ich nicht feststellen – den Akku hatte ich 7 Tage im Gerät, im Slot 2.
Lüfter
(Update, siehe Fazit.)
Eine echte Zumutung. Meine zarten Öhrchen fangen bei diesem Geräusch zu bluten an. Wie ein Fön, nur leiser und noch schneidender. Ach, was rede ich, hört doch am besten mal selbst:
Es bleibt einem quasi nichts anderes übrig als das Gerät irgendwo hin zu verbannen und die Tür zuzumachen. Denn ohne Lüfter geht praktisch nichts. Nur wenn alle der 6 Temperatur-Sensoren „unter 40° C“ melden, dann geht er aus. Im Vertrauen: So gut wie nie! 😆
- Entladen, ab 500 mA: Lüfter geht zeitweise an.
- Laden, ab 300 mA: Lüfter zeitweise an.
Warum wird so ein Gerät nicht einfach etwas höher gebaut, mit einem 80 oder 100 mm PC-Silent-Lüfter im Boden, der sich dann nur gaaaaanz langsam drehen müsste, nicht zu hören wäre, und trotzdem 10x mehr Luft schaufelt als diese kleinen miesen fiesen Miefquirle, die eigentlich nur für Guantanamo erfunden worden sein können – ich gestehe ALLES, nur mach bitte das Ding aus! 😥 Liebend gern würde ich für einen vernünftigen Lüfter ’nen 10er mehr bezahlen! Ich überlege ernsthaft das Gerät mit einem andern Lüfter zu modifizieren, is aber blöd wenn dann was passiert wegen Versicherung, Brandwunden, Haare wech, Nachbarn tot, Haus schwarz und so…
Netzteil
Das mitgelieferte Netzteil hat 3A und die muss es auch haben. Man sollte es gleich nach Kauf beschriften. Ich mach das immer mit schwarzem Edding – ist unauffällig, hält, und gegen Licht gut lesbar. So weiß man später immer wo welches Netzteil dran gehört, und die Geräte funktionieren so wie sie sollen. 🙂
Lob
- Macht alles was man von einem Ladegerät erwartet, was wie selbstverständlich klingt, es aber nicht ist. Besitzt Du ein Ladegerät mit *Fire* im Namen tu das besser ganz schnell weg, genau wie sämtliche *Fire* Akkus. Die Namensgebung ist mit Bedacht geschehen…
- Bei der Bedienung wurde mitgedacht.
- Sehr gut lesbares Display (im Gegensatz zu meinem Luc 4). Die Beleuchtung schaltet sich ein wenn man Tasten drückt und geht nach kurzer Zeit auch von selbst wieder aus. So soll das sein.
Verbesserungspotenzial
- Der Lüfter!! Ich verlange das derjenige der diesen Lüfter abgesegnet hat mit dem Gerät drei Tage lang eingesperrt wird! 🙄
Daten
- Stromverbrauch
- Standby: 0,7 Watt
- Netzteil solo in der Steckdose: 0,2 Watt
- Maße: 152 x 99 x 45 mm
- Gewicht: 240 Gramm
Fazit
Tolles Gerät, gute Funktionen, einfache Bedienung, aber der Lüfter… 🙄
Update: Es gibt mittlerweile einen leiseren Lüfter (siehe bei den Links) den man selbst einbauen kann, YouTube: replacing noisy fan in my Opus BT-C3100
Ich habe ihn nicht getestet, weil ich mein Opus wieder verkauft habe.
Die Garantie dürfte mit Öffnen des Gerätes hinfällig sein, ebenso evtl. Ansprüche an eine Versicherung, bei eigenmächtigem Basteln an elektrischen Geräten.
Alternativen?
Zwischenzeitlich ist ein neues Ladegerät aufgetaucht:
Akkuladegerät LiitoKala Lii-500 – Test
Leider überlädt es die Akkus wenn diese tagelang im Gerät verbleiben, also ein Sicherheitsrisiko.
Das einzige 4-Schacht Gerät mit Analysefunktionen das ich uneingeschränkt empfehle:
XTAR Dragon VP4 Plus AM|EB|FT|GB
Kein Lüfter, reproduzierbare Innenwiderstandsmessung ohne blutende Finger, mAh-Messung: Lygte Review (Englisch)
Wer mit einem Ladeschacht auskommt kann auch das sehr gute
Opus BT-C100 nehmen: EB|AM|FT|GB |Testbericht
Anerkennung
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉
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