In diesem Beitrag zeige ich wie jedermann die Akkulaufzeit, bzw den Wirkungsgrad, von verschiedenen Dampf-Setups ermitteln kann. Das tolle ist das man dafür weder ein Oszilloskop noch ein Multimeter benötigt, sondern lediglich eine Spritze! 🙂
Einige Beispiele was man mit der Methode beantworten kann:
(Durchgestrichene sind inzwischen beantwortet):
Verdampft Verdampfer A mehr als Verdampfer B?- Hat ein Kombi-Akku die versprochene Kapazität?
iStick TC40W? Produziert Wicklungsart A mehr Dampf als Wicklungsart B? Wieviel?Wie wirkt sich Leistung (Watt) auf die Akkulaufzeit aus?
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
- ATV Messmethode
- Ablauf eines Messdurchgangs
- Tipps zur Messung
- Einwände, bitte hier lang
- Faktoren
- Referenz-Setup
- Links & Kommentare
ATV
Die Methode um die Wirkungsgrade von Dampf-Komponenten zu vergleichen habe ich „ATV“ getauft, was „Able To Vape“ abkürzt. Mit dieser Methode messe ich wieviel Milliliter Liquid pro Akkuladung verdampft werden können. Ein praxisrelevanteren Wert gibt es wohl nicht. 🙂
Über Vergleichsmessungen lassen sich alle möglichen Fragen beantworten. Nicht mit wissenschaftlicher Höchstpräzision, aber ausreichend genau. Es gibt manchmal Ausreisser von 5%, die sich bei Bedarf auch noch glätten lassen wenn man ein Setup zB 2-3 mal nacheinander misst.
Im Gegensatz zu Aussagen wie „Mein Akku hält 2 Tage“, oder „Ich hab das Gefühl das XYZ besser dampft“ bekommt man hier etwas wesentlich handfesteres. 🙂
Ablauf eines Messdurchgangs
- Verdampfer randvoll füllen.
- Eine Spritze randvoll füllen.
- Akku leer dampfen.
Sollte der Verdampfer vor dem Akku leer werden füllt man immer aus der Spritze nach. - Wenn der Akku leer ist füllt man aus der Spritze den Verdampfer wieder randvoll.
- Auf der Spritze kann man nun genau ablesen wieviel Milliliter man herausgedrückt hat.
Tipps zur Messung
- Zwischen den Vergleichsmessungen darf ausschließlich nur diejenige Komponente ausgetauscht werden die man messen möchte. ALLES andere muss genau dasselbe sein! Nicht vom gleichen Typ, sondern wirklich dasselbe! 🙂
Beispiel Wicklungen vergleichen:
- Akkus des gleichen Typs:
- Serienstreuung bei Akkus bewirken immer eine unterschiedliche Kapazität.
- Akkus sind unterschiedlich gealtert, haben daher unterschiedliche Kapazitäten.
- Unterschiedlicher Verschmutzungsgrad den Kontakte = Übergangswiderstände = Leistungsverlust.
- Akkuträger des gleichen Typs:
- Serienstreuung der Bauteile in Akkuträgern. Zum Beispiel: Akkuträger A wird immer einen anderen Widerstand messen als Akkuträger B, und somit ist die erzeugte Leistung nie gleich.
- Die Akkuträger können unterschiedliche Revisionen haben und sich daher unterschiedlich verhalten.
- Unterschiedlicher Verschmutzungsgrad der Akkukontakte = Übergangswiderstände = Leistungsverlust.
- Unterschiedlicher Verschmutzungsgrad des Gewindes & Pluspols = Übergangswiderstände = Leistungsverlust.
- Verdampfer des gleichen Typs:
- Unterschiedliche Übergangswiderstände durch Verschmutzungen / Abbrand am 510-Gewinde & Pluspol, Drahtbefestigung.
- Unterschiedliche Übergangswiderstände in der Stromführung innerhalb des Verdampfers.
Will man hingegen zwei unterschiedliche Akkuträger vergleichen, dann immer nur mit dem selben Akku, dem selben Verdampfer, und der selben Wicklung.
Will man unterschiedliche Akkus vergleichen, dann …. is klar nech?
Rund um das zu testende Objekt müssen alle Komponenten immer die selben sein.
- Viele Tests (zB Wicklungen vergleichen) lassen sich beschleunigen wenn man einen Akku nimmt der möglichst wenig Kapazität hat. Ich habe für diesen Zweck Sony Konion VTC3, welche nur 1600 mAh haben. Das der 30 Ampere Strombelastbarkeit hat ist ebenfalls positiv, wenn man zB bei Wicklungen die Auswirkungen von wenig/viel Watt austesten möchte (Akkus haben bei hoher Stromentnahme immer weniger Kapazität). Ein Akku mit hoher Amperebelastbarkeit verfälscht das Ergebnis weniger.
- Die Evic VTC Mini werde ich von jetzt an für alle Tests verwenden. Sie kann die Gesamtzugzeit einer Akkuladung in Sekunden protokollieren sowie die Zuganzahl. Nicht zwingend nötig, aber doch nette Zusatzinfos.
Einwände, bitte hier lang
Mir ist vollkommen klar das diese Methode auch ihre Grenzen und Schwächen hat. Man kann damit nicht mit einem Schlag alle Fragen des Dampfens oder zu Geräten beantworten. Man kann auch keine absoluten Angaben zum Wirkungsgrad machen – aber relative zueinander. Und das reicht vollkommen um zu allgemein gültigen Aussagen kommen.
Und da irgend eins der getesteten Setups zwangsläufig das beste sein wird (siehe unten „Referenz-Setup“) lassen sich alle anderen an dieser Referenz messen. Das Setup mit dem besten Wirkungsgrad von allen bekommt sozusagen das Prädikat „100% effizient“ – und alles andere lässt sich daran in absoluten Prozentzahlen vergleichen.
Es muss auch nicht immer eine große Testreihe gemacht werden. Man kann auch kleine Detailfragen beantworten – zB die Frage ob Microcoils gegen spaced Coils einen besseren Wirkungsgrad haben. Microcoils sind kompakter, verlieren möglicherweise weniger Wärme – aber können sie das auch in Dampf umsetzen?
Am Ende verdichtet sich ein Bild welche Komponenten aus den verschiedenen Kategorien die Gurken, und welche die besseren sind.
Für eGo/Spinner/Twist Akkus habe ich das früher schon mal gemacht und konnte so feststellen das es sehr gute Clone gibt, aber auch ein paar Gurken…
Faktoren
Erstmal wäre es wichtig herauszufinden welche Faktoren tatsächlich den Wirkungsgrad beeinflussen. Denn wenn man weiß was Einfluss hat und was nicht kann man auch die Testerei vereinfachen, bzw die Ergebnisse verschiedener Setups breiter vergleichbar machen.
Wenn zB die Liquidzusammensetzung völlig egal sein sollte dann braucht sie auch nicht im Testprotokoll festgehalten werden, zumal sie bei Fertigliquids ja auch nicht unbedingt bekannt ist.
Plan:
Drahtstärken(kein Einfluss, sofern einigermaßen im sweet spot)Watt(kein Einfluss, sofern einigermaßen im sweet spot)- Liquidzusammensetzung?
- Zugtechnik, viele kurze Züge vs wenig lange Züge?
Zugtechnik, Backe/Lunge(kein Einfluss)
Referenz-Setup
Mein bisheriger Wirkungsgrad-Rekord „Absolut meiste Milliliter pro 18650 Akkuladung“ liegt bei 15,9 Milliliter, mit diesem Setup:
- SMPL mech Mod + LG INR 18650 MH1 3200 mAh (21 Ladezyklen alt)
- SubTank Mini RBA + 5×0,15 Titan-Drill 0.73Ω
- 61 PG / 33 VG / 6 Wasser
mAh-Score: Benötigt nur 201 mAh um einen Milliliter zu verdampfen (die Werks-mAh-Angabe als Grundlage genommen), ebenfalls Rekord.
Umgerechnet auf Wh (Wattstunden, womit ich mittlerweile messe): Nur 0,73 Wh wurden benötigt um einen Milliliter zu verdampfern, oder andersrum: Pro Wh wurden 1,37 ml Liquid verdampft.
Anerkennung
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉
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