Der Replay-Mode von Evolv für DNA-Akkuträger: Eine Weiterentwicklung des TC-Modus? Jein. Es ist ein Schritt zurück, und ein kleiner Schritt in eine andere Richtung…
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Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe
- Hypothese zur Funktionsweise
- Tests Funktionsweise
- Tests Wattekokeln
- Spekulationen
- „Allow on unlikely coils“
- Fazit
- Links & Kommentare
- Separate Beiträge:
- Grundlagen: Replay-Modus
- Wie man mit Replay seinen Zug baut: Replay: Praktische Anwendung
Hypothese zur Funktionsweise
In Replay wird der Akkuträger in der Einheit Watt justiert. Wie kann es funktionieren, das in einem scheinbaren Watt-Modus TC-Verhalten erreicht wird?
Auch wenn manche an Voodoo glauben, oder das Tachyonen zur Temperaturanalyse durch die Wicklung geschickt werden 😉 – es ist höchstwahrscheinlich extrem simpel:
Erste Hypothese
- Der Anwender dampft, und teilt dem Akkuträger mit „Hier ist es gut“.
- Nun kennt der Akkuträger den Warmwiderstand bei dem die Temperatur für den Anwender optimal ist.
- Jetzt braucht der Akkuträger nur noch, wie im TC-Modus, die Watt-Leistung so zu regeln das der Warmwiderstand erreicht & gehalten wird.
Schon fertig.
So denke dachte ich mir das zumindest, weil, frei zitiert: „Wenn etwas quakt und watschelt wie ein Ente, dann ist es meistens auch eine Ente!„. 😀 Will sagen, das wäre der logische und vor allem simpelste Weg so ein Feature zu realisieren…
Es ginge auch leicht komplizierter, indem der Akkuträger aus der Differenz von Kalt- und Warmwiderstand und einem gemittelten fixen Temperaturwert (240°C zB) einen TCR errechnet und mit diesem arbeitet. Ich denke aber nicht, weil wozu? Da keine Temperatur mehr angezeigt werden muss ist der einzig entscheidende Bezugspunkt der Warmwiderstand.
Tests Funktionsweise
Ein sehr simpler methodischer Test:
- Test 1
- Feuer, Wicklung macht „Plöpp“ (Siedeverzug) bei Zugbeginn.
- Save.
- Nun macht es jedes mal „Plöpp“, egal wie stark man zieht.
- Cancel.
- Stark ziehen, dann erst Feuer, Wicklung macht nicht Plöpp (durch die starke Kühlung bei Zugbeginn).
- Save.
- Nun die „Magie“: Die Wicklung macht nie mehr Plöpp, egal wie man zieht – sogar wenn man gar nicht zieht.
Was bedeutet das?: Replay zeichnet eine Widerstandskurve auf (hier gleichbedeutend mit einem Wärmeverlauf). Bei „Play“ wird die Ausgangsleistung so gesteuert das die gespeicherte Widerstandskurve „abgefahren“ wird, wodurch der Wärmeverlauf der Wicklung immer gleich ist, unabhängig von der Zugstärke. So ergibt der Name „Replay“ nebenbei auch schwer Sinn. Dennoch haben wir hier kein Voodo, sondern eine Steuerung die auf dem TC-Prinzip beruht, nun aber nicht stur auf einen einzigen Warmwiderstand zusteuert, sondern den Widerstandsverlauf auch in der Startphase im Auge behält (vermutlich über den ganzen Zug).
- Test 2, also ganzen Zug testen:
- Feuer für 2 Sekunden ohne zu ziehen, 3 Sekunden stark ziehen, ohne ziehen 2 Sekunden weiter feuern.
- Save.
- Nun ganz ohne zu ziehen für 7 Sekunden feuern und dem Geräusch lauschen. Deutlich hört man wie nach 2 Sekunden für 3 Sekunden die Leistung runtergeregelt wird, und dann wieder ansteigt.
- Bedeutet: Der aufgezeichnete Widerstandsverlauf wird per Ausgangsleistung über den ganzen Zug reproduziert.
Dies ist die grundsätzliche Arbeitsweise von Replay.
Meine Hypothese stimmt somit nicht ganz. Replay arbeitet nicht nur mit einem einzigen Warmwiderstand, sondern mit einer dichten Anreihung von Warmwiderständen in zeitlicher Abfolge.
Randnotiz:
Die „simpelste Form von Replay“, mit einem einzigen Warmwiderstand, also exakt wie bei TC, wäre von jedem beliebigen TC-Chip leistbar, da diese Methode sogar noch minimal weniger Rechenarbeit als bei TC bedeutet. Wahrscheinlich wäre auch eine Widerstandkurve möglich, evtl. mit weniger Messpunkten / geringerer Refresh-Rate, die in der Praxis möglicherweise gar keinen spürbaren Unterschied zum (vermutlich hochauflösendem) „DNA-Replay“ macht.
Insofern denke & hoffe ich mal das ein „Replay-Light“ auch in anderen Geräten auftaucht, vielleicht sogar in extrem kleinen Geräten. Da kein Display mehr benötigt wird kämen sogar die ganz kleinen All-in-one-Dampfen für die Hosentasche in Betracht.
Tests Wattekokeln
Wattekokeln wurde bei mir mit Replay bislang immer verhindert. Ich bin nicht so ganz grün ob es das immer genauso gut wie TC macht, allerdings habe ich in meinen Tests die Watte komplett trocken gedampft, was in der Regel sowieso niemand macht (es sei denn man möchte einen möglichst abrupten „Aroma-cut“. Viele Züge bevor die Watte ganz trocken ist wird der Dampf schon so dünn, und geschmacklos, das man das Zeichen „Tank leer“ sowieso nicht übersehen kann. Einen Kokelschutz der vor fiesen dry hits bewahrt bietet Replay auf jeden Fall.
Spekulationen
Im Netz findet man keine gescheiten Aussagen zur Funktionsweise. Evolv eiert herum, und ansonsten findet man die üblichen Fehlinterpretationen aus mangelnder Logik und lückenhaftem technischem Verständnis & Wissen. Teils haarsträubend.
Replay – „Allow on unlikely coils“
Man kann versuchen Replay mit einer Drahtsorte zu verwenden die für TC nicht geeignet ist (Kanthal / NiChrom). Dazu öffnet man in Escribe das „About“-Fenster, und klickt so oft auf das Evolv-Logo bis sich das Fenster schließt.
Danach hat man im Tab „Mod“ –> „Safety“ –> „Replay“ die Option „Allow on unlikely coils„.
Übersetzung: „Replay wird nahe dem Grundrauschen erlaubt. Ein spezieller Rausch-Belastungsmodus (so würde ich das übersetzen) wird benutzt wenn die Unterschiede bei der Widerstandsmessung zu gering für normales Replay sind. Dieser Modus ist eine Bastellösung die nicht richtig funktioniert. Benutze es mit Vorsicht und verlasse Dich nicht darauf. Viel Glück…„
Das kann man nun so oder so verstehen. Aus dem ersten Satz könnte man, wenn man will, schließen das Replay immer etwas mit einer Messung des Rauschens zu tun hat (in der Schaltung oder Coil, aktiv generiertes Rauschsignal, oder Eigenrauschen?).
Den zweiten Satz verstehe ich aber eher so das bei zu geringer Änderung des Widerstands der unzuverlässige „Rauschmess-Mode“ überhaupt erst verwendet wird. Das ergäbe Sinn, weil er unnötig ist, weil die Widerstandsmessung vollkommen ausreicht. Es sei denn man möchte Replay „künstlich“ so aufblähen, das es nur mit potenteren (neuen) Chips funktioniert (dazu habe ich mich weiter oben unter „Meine Spekulation“ schon ausgelassen).
Ich habe „Allow on unlikely coils“ mit Kanthal A1 getestet. „Save Puff“ wird mir problemlos angeboten, doch bei „Playing“ bricht der Zug sehr häufig von selbst ab.
Funktioniert nicht richtig, wie angekündigt. 😀
Ich schließe daraus: Das was tatsächlich eine Innovation wäre (Rauschmessung) funktioniert nicht richtig, und wird deshalb auch als Easter Egg in der Software versteckt, weil es nur zum Zeitvertreib für Spielwillige taugt. Evolv hält sich bedeckt wie der normale Replay-Modus funktioniert, was auf Seiten der Anwender Spekulationen und Gesprächsstoff erzeugt. Dem Marketing kann’s nur recht sein.
Fazit
Solange niemand das Gegenteil beweist, oder ganz klare Aussagen von Evolv kommen, gehe ich davon aus das Replay keine bahnbrechend neue Technologie ist, sondern ein entrümpelter TC-Mode (Temperatur & TCR weg), mit der Neuheit das nicht nur auf einen einzigen Warmwiderstand hin gesteuert wird, sondern eine ganze Widerstandskurve über den ganzen Zug reproduziert / „replayed“ wird.
Im Verzicht auf die Temperaturanzeige liegt der eigentliche „Fortschritt“ zu TC. Ein Fortschritt ist der Verzicht deshalb, weil die Thematik „korrekte Temperaturanzeige & korrekter TCR“ sowieso nicht zu lösen ist (für Consumer-Geräte).
Es hat TC unnötig verkompliziert, zur Verwirrung beim Anwender beigetragen, und dem Irrglauben das man mit dem Temperaturwert im Display irgendetwas sinnvolles anfangen könnte, oder gar irgendwelche Settings blind auf ein anderes Setup übertragen könnte. Das funktioniert bei TC nur mit Glück und Zufall.
Ein Schritt zurück kann daher auch ein Schritt nach vorn sein. 🙂
Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉 Teile diesen Beitrag in Foren / im Web.Anerkennung
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