Mechanisch Dampfen: Grundlagen

In diesem Beitrag geht es um das ungeregelte „mechanische“ Dampfen, also die Benutzung eines Akkuträgers mit Wechsel-Akkus, ohne jegliche Elektronik, rein mechanisch eben.



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Nun kann man sich im Zeitalter von tollen kleinen regelbaren Boxen mit tausend Features zu Recht fragen warum man elektronisch ungeregelt / mechanisch dampfen wollen sollte. 😉 Einigermaßen objektiv betrachtet gibt es eigentlich keinen guten Grund. Oder doch? 🙂

Inhalt

Falls bei den Begriffen im Beitrag Fragezeichen über'm Haupthaar aufplöppen: Abkürzungen & Begriffe

Wie funktioniert mechanisches Dampfen?

Beim mechanischen Dampfen wird der Strom des Akkus direkt, ohne jegliche Elektronik, an die Wicklung übertragen. Die Akkus, typischerweise 18650 LiIon, besitzen einen Spannungsbereich von 4,2 Volt (voll geladen) bis runter zu etwa 3 Volt (entleert).
Die Spannung (Volt) des Akkus, zusammen mit dem Widerstand (Ohm) der Wicklung bestimmt wieviel elektrische Leistung (Watt) auf der Wicklung erzeugt wird.
Je höher die Spannung, oder je niedriger der Widerstand, desto mehr Leistung kommt auf der Wicklung an. Im Verlauf einer Akku-Entladung nimmt dabei die Watt-Leistung immer weiter ab.

Warum sollte man sowas wollen???

Verbesserungspotenzial

  • Keine schützende Sicherheitselektronik. Die Sicherheit vor Kurzschluss, Tiefentladung und Dauerfeuer liegt komplett in eigener Hand und Verantwortung.
  • Die Dampfmenge und der Geschmack (Sweet Spot) müssen komplett über die Wicklung abgestimmt werden (elektrischer Widerstand + Drahtoberfläche). Man muss also ausreichend Wickelerfahrung mitbringen, auch der Sicherheit wegen.
  • Kein gleichbleibendes Dampferlebnis über eine Akkuladung, da die Leistung stetig sinkt.

Lob

  • Kein gleichbleibendes Dampferlebnis über eine Akkuladung, da die Leistung stetig sinkt. 😯  Ja, es kann eben auch reizvoll sein die sich ständig ändernden Nuancen des Aromas bei stetig sinkender Leistung zu dampfen. Man dampft nicht ständig „genau dasselbe“.
  • Mechanische Akkuträger können sehr klein & leicht sein.
  • Keine Elektronik die kaputt gehen kann.
  • Mehr Akkulaufzeit (keine Elektronik die Strom verbraucht).
  • Man muss nichts einstellen.
  • Das Gefühl von Simplizität.
  • Robust! Und da fast nichts kaputt gehen kann sind mechanische Akkuträger nicht nur Urwald-tauglich, sondern auch „EU/TPD2-sicher“, sagen manche. Ich persönlich teile das Argument nicht, denn ich glaube das elektronische Akkuträger nicht wegreguliert werden können, fall das wirklich versucht werden sollte. Da gäbe es für die Hersteller tausend Möglichkeiten die als irgend etwas anderes zu deklarieren. Wer will denn zB regelbare Taschenlampen mit 510er-Anschluss verbieten… Aber hier soll es nicht um menschenverachtende Politik gehen. Schon eher um das wichtige Thema:

Sicherheit först!

Gleich ein Tipp: Manche elektronisch geregelte Akkuträger bieten einen „Bypass Modus„. Dieser entspricht im Verhalten einem mechanischen Akkuträger, nur das man hier Sicherheitsfunktionen wie Unterspannungsschutz und Schutz vor Kurzschluss mit an Bord hat. Der Bypass Modus ist daher ideal um das mechanische Dampfen sicher auszuprobieren.
Kleine Einschränkung: Der Modus ist meist nicht wirklich „Bypass“, da er in Wirklichkeit ein Volt-Modus ist, der die Ausgangsspannung automatisch so einstellt wie die aktuelle Akku-LEERlaufspannung ist. Der feine Unterschied ist das diese Methode den Voltdrop des Akkus nicht weitergibt, sondern vom Spannungswandler des Akkuträgers kompensiert wird. Daher wird die selbe Wicklung auf einem echten mechanischen Akkuträger weniger stark dampfen. Es mag jedoch Akkuträger geben die dem Voltdrop im Bypass-Modus Rechnung tragen, man muss es ausprobieren. Wundere dich also nicht wenn der echte mechanische Mod bei gleicher Wicklung weniger stark dampft…

Bei rein mechanischen Akkuträgern gibt es keine schützende Elektronik. Es ist zwingend notwendig zu wissen was man tut, um Kurzschluss, Unterspannung, oder Überlastung zu vermeiden.

Es darf auf keinen Fall ein Kurzschluss entstehen!

Klick…
Bei einem Kurzschluss wird das Innere des Akkus augenblicklich beschädigt und der Akku gibt unter Umständen seine ganze Energie in einer chemischen Reaktion in sehr kurzer Zeit ab. Das nennt man „Ausgasen“. Das bedeutet es zischt ein bisschen oder auch sehr viel. Im allerschlimmsten Fall kann der Akku auch explodieren und/oder brennen.

Ein Kurzschluss ist daher unbedingt zu vermeiden!

Solltest Du dennoch einen Kurzschluss gehabt haben, kann es sein das der Akku danach scheinbar noch tadellos funktioniert. Dies ist trügerisch, denn die Separatoren innerhalb des Akkus sind höchstwahrscheinlich angegriffen worden und können jederzeit durchbrechen, mit der Möglichkeit eines Gratis-Feuerwerks.
Daher musst Du solche Akkus fachgerecht entsorgen (Pole abkleben und in zB im Supermarkt in die Batteriebox).

Ein Kurzschluss macht sich zB dadurch bemerkbar das der Akku plötzlich sehr heiß geworden ist.

Die Belastungsgrenze (Ampere) von Akkus nicht überschreiten!

Klick…
Jeder Akku besitzt eine maximale Stromstärke mit der er sicher betrieben werden kann. Diese wird in Ampere angegeben, meist kurz mit “A“. Man redet zB von einem „20A Akku“, der dann also 20 Ampere maximale Belastbarkeit hat.

Wird die maximale Stromentnahme überschritten, kann der Akku ausgasen/brennen/explodieren.

Das Datenblatt eines Akku gibt darüber Auskunft mit wieviel Ampere der Akku maximal belastet werden darf. Die Belastung hängt beim mechanischen Dampfen vom Widerstand der Wicklung ab. Je niedriger, desto mehr Strom fließt.

Nebenbei, die „mAh“ haben damit nichts zu tun. Mit mAh wird die Kapazität eines Akkus angegeben, also „wieviel Energie reinpasst“. (Eigentlich Wh, aber das ist jetzt nicht Thema)

Keine Tiefentladung!

Klick…
Jeder Akku hat eine Minimalspannung (Volt) die nicht unterschritten werden darf, da der Akku sonst beschädigt wird und nicht mehr sicher zu betreiben ist.

Für das Dampfen bedeutet dies das man den Akku rechtzeitig entnimmt und wieder auflädt.

Bedenken muss man das die Spannung unter Last (also wenn man feuert) IMMER niedriger ist als die Spannung die man im Ladegerät/Multimeter als Leerlaufspannung (ohne Belastung) messen kann. Misst man zB 3,3 Volt im Leerlauf, dann kann der Akku im Betrieb, bei hoher abgeforderter Leistung, schon unterhalb der erlaubten Spannung fallen.
Allerspätestens wenn man bemerkt das innerhalb weniger Züge die Dampfmenge spürbar abnimmt muss man das Dampfen sofort stoppen und den Akku wieder aufladen.

Viele Akkus dürfen bis 2,5 Volt entladen werden. Noch mal: Was man mit einem Ladegerät/Multimeter messen kann ist immer nur die höhere Leerlaufspannung! Das Datenblatt eines Akku gibt darüber Auskunft bei wieviel Volt Schluss ist.

Verdampfer verstehen!

Klick…
Du musst mit Deinem Verdampfer zu 100% vertraut sein, und genau wissen wie er funktioniert und aufgebaut ist. Insbesondere wie der Strom im Verdampfer geführt wird, und wo mögliche Schwachpunkte liegen die einen Kurzschluss bewirken könnten. Das muss Dir sonnenklar sein! Und dann denkst Du noch mal in Ruhe drüber nach ob wirklich alles klar ist. 😉

Immer musst Du nach dem Wickeln und dem Zusammenbau des Verdampfers den Widerstand messen. Weicht er deutlich vom vorausberechneten Widerstand ab, musst Du erst den Fehler finden und vollständig beseitigen, bevor Du den Verdampfer nutzt!

Es muss ein geeigneter & sauberer Akkuträger benutzt werden

Klick…
Informiere Dich ausführlich über den mechanischen Akkuträger den Du verwenden möchtest. Genau wie beim Verdampfer musst Du verstehen wie er aufgebaut ist und funktioniert.

  • Wie ist sein Stromfluss? Wo liegen evtl. Tücken die zu einem Kurzschluss führen können?
    • Zum Beispiel könnte der Pluspol zu breit sein, was zu Kurzschluss bei Verdampfern mit nicht-vorstehendem Pluspol, bzw. gefedertem Pluspol führt.
  • Gibt es Potenzial das der Mod Dauerfeuern könnte?
    • Schlecht konstruierte Taster die klemmen können.
    • Zu hohe Leistung/Stromfluss, was dazu führen kann das der Taster punktverschweißt wird, und kleben bleibt. Mögliche Ursachen:
      • Zu geringe Kontaktfläche des Tasters.
      • Unebene Kontaktfläche des Tasters.
      • Schlecht leitendes Material des Tasters.
      • Mangelnde Reinigung des Tasters, wodurch er schlecht leitend wird. Tipp: Isopropanol AM|EB, und bei Abbrandspuren einen Glasfaserstift AM|EB.
        Hat man bei einem sauberen Taster nach kurzer Zeit schon Abbrandspuren dann ist die Taster-Kontaktfläche unterdimensioniert.
  • Akkuträger die den Stromfluss vom Akku per Feder herstellen sind ungeeignet für hohe Leistungen, weil eine Feder nur eine geringe Kontaktfläche bietet (zu hoher Übergangswiderstand). Falls der Akkudeckel deutlich warm, oder wärmer als der Rest wird, ist dies ein untrügliches Zeichen das die Feder den Strom nicht ausreichend leiten kann.
  • Zwingend notwendig sind Entgasungslöcher! Hat der Akkuträger keine, dann hast Du eine Rohrbombe in der Hand, und vor dem Gesicht. Überzeuge Dich davon das die Löcher so angebracht sind das sie tatsächlich funktionieren. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Von Fehlkonstruktionen, bis schlampiger Montagsproduktion gibt es da alles, besonders bei Clonen, aber nicht nur.
    Prüfen kann man die Entgasung beispielsweise indem man jeweils von oben/unten den ganzen Akkuträger an die Lippen setzt und hinein bläst.
  • Halte den Mod sauber. Gewinde, und insbesondere der Taster muss sauber gehalten werden, damit er a) mechanisch nicht klemmt, und b) über seine Kontaktfläche der Strom sauber fließen kann – je mehr Watt, desto mehr Thema ist das.
Guckst du: Vaping-Tools. 🙂

Akkus müssen passen

Klick…
Der Akku selbst muss von der Bauform her passen. Akkus mit Nuppel können zu lang sein, Dauerfeuer oder Kurzschluss bewirken. Akkus mit Schutzschaltung können zu dick sein und u.U. den schnellen Druckabbau bei einer Entgasung verhindern. Auch ein Akku ohne Schutzschaltung kann u.U. schon zu dick sein, je nach Akku- und Akkuträger-Modell. Überzeuge Dich davon das der Akku an den Seiten noch ein klein wenig Spiel hat an der die Luft bei einer Entgasung entlang strömen kann.

In der Regel werden beim mechanischen Dampfen ungeschützte Akkus verwendet, auch weil sie mehr Leistung abgeben können. Und wie die Bezeichnung „Ungeschützter Akku“ schon sagt, hat man dort keinen Schutz. Also liegt die Sicherheit komplett in eigenen Händen & Verantwortung.

Informiere Dich gründlich darüber welcher Akku von der Bauform her für Deinen mechanischen Akkuträger geeignet ist.

Hybrid Mods

Klick…

Hybrid-Akkuträger/Mods  EB|FT  können attraktiv sein, weil sie extrem wenig Bauteile besitzen und dadurch robust und simpel sind. Auch ist der Stromfluss „direkter“, was bei hoher Leistung (Watt) interessant, oder gar nötig sein kann (weniger Übergangswiderstände).

Bei Hybrid-Mods wird der Pluspol des Verdampfers direkt gegen den Pluspol des Akkus geschraubt, was eben weniger Übergangswiderstände, und nebenbei noch eine kürzere Dampfe ermöglicht. Leider sind Hybrid-Mods tückisch was die Möglichkeit eines Kurzschluss betrifft.

Zwingende Voraussetzung um bei einem Hybrid keinen Kurzschluss zu bekommen ist das der Pluspol des Verdampfers deutlich über das 510er Gewinde hinausragt und sich auch nicht eindrücken lässt! Beachtest Du das nicht, wird der Akku 100%ig kurzgeschlossen.

Als nur ein Beispiel sei ein SubTank Mini genannt (es gibt zahlreiche andere Verdampfer die sich in folgender Hinsicht ebenso verhalten):

  • Fall 1: Der SubTank besitzt einen Basis-Pluspin der gummigelagert ist. Schraubt man den Verdampfer zu fest auf kann der Pluspin zu stark eingedrückt werden – Kurzschluss.
    Extrem gefährlich ist das mit Verdampferköpfen, da deren Pluspins ebenfalls gummigelagert sind. Sicher wäre man theoretisch nur mit der RBA, welche einen festen Pluspin hat. Aber:
  • Fall 2: Aufgrund von Fertigungstoleranzen besitzen die SubTanks leicht unterschiedlich lange Basis-Pluspins und 510er Gewinde.
  • Fall 3: Die Länge des RBA-Pluspin kann leicht variieren.
  • Fall 4: Den RBA-Pluspin kann man unterschiedlich fest anschrauben und so auf unterschiedliche Längen kommen…
  • Fall 5: Man schraubt die RBA einmal mal nicht ganz so weit in die Verdampferbase hinein wie beim vorigen mal – und schon verschiebt sich der Basis-Pluspin nach oben, sobald man den Verdampfer auf den Akkuträger schraubt.

Merke: Bei Verdampfern in die Verdampferköpfe geschraubt werden können besteht (fast) immer die Gefahr das sich durch tausend Gründe der Pluspol-Strang nach oben verschiebt, wodurch am 510er des Verdampfers der Pluspin mit dem Gewinde auf gleiche Höhe kommen kann – Kurzschluss.
Ausnahme: Der Pluspin ragt deutlich über das Geweinde hinaus, UND ist nicht in Gummi, sondern hartem Kunststoff gelagert.

Daher gilt:

  • Du darfst keine Verdampfer nutzen deren 510er-Pluspol nicht deutlich aus dem 510er Gewinde herausragt. So MUSS es aussehen:
    wismec-noisy-cricket-erhoehter-pluspol
  • Keine Verdampfer nutzen die einen gefederten oder gummigelagerten Pluspol besitzen. Der Pluspol muss 100%ig starr und fest sein.
  • Hat der Verdampfer einen starren, aber einstellbaren Pluspol kann dieser sich beim Aufschrauben mitdrehen und somit kürzer werden – Kurzschluss!

Kurzschluss innerhalb des Hybrid-Akkuträgers

Wenn oben im Akkufach keine Isolierscheibe vorhanden ist, oder sie sich gelöst hat gibt es Kurzschluss. Man kann auch Abstandsringe auf den Akku kleben, solche wie diese hier: Beitrag.

Besser sind Hybrid-Akkuträger die oben im Akku-Fach leicht konisch ausgeformt sind, damit der Akku-Plus niemals Kontakt zum Gehäuse bekommen kann. Mit dem Tiefenmesser eines Messschiebers  AM|EB|FT|GB  kann man prüfen ob es konisch ist.

Sicherer Umgang mit einem Hybrid Mod

  • Schraube nie einen Verdampfer „blind“ auf einen Hybrid-Mod. Vergewissere Dich jedes mal das der Pluspol des Verdampfers weit genug raussteht. Auch dann wenn es baugleiche Verdampfer sind, wegen der möglichen Fertigungstoleranzen bei Verdampfern.
  • Es ist zu empfehlen Hybrid-Mods fest mit einem Verdampfer zu „verheiraten“. Betrachte es als „ein Stück“, auf das keine anderen Verdampfer geschraubt werden.

Rechenwege fürs mechanische Dampfen

Ich verzichte hier bewusst auf korrekte Formelzeichen, da Du vermutlich nicht Elektriker werden möchtest, sondern nur wissen möchtest wie man was rechnen muss, und nicht noch zusätzliche Verwirrung durch „P, U, I, R“ Buchstabensalat gebrauchen kannst.
Ich verzichte hier auch erstmal auf die Berücksichtigung des Voltdrops *lutsch* (Spannungseinbruch) und rechne immer mit 4,2 Volt, was im Zweifel erstmal besser ist. Zum Voltdrop findest Du unten noch mehr.

  1. Volt : Ampere = Ohm
    Damit kannst Du berechnen wieviel Ohm Deine Wicklung mindestens haben muss, damit ein Akku nicht überlastet wird. Wenn Du zB einen 20 Ampere Akku besitzt…
    4,2 Volt : 20 Ampere = 0,21 Ohm
    …so darf deine Wicklung diesen Widerstand nicht unterschreiten.
  2. Volt * Volt : Watt = Ohm
    Damit kannst Du ermitteln welchen Widerstand Du wickeln musst, um mit einer bestimmten Watt-Leistung zu dampfen. Wenn Du zB mit 10 Watt dampfen möchtest und den dazu passenden Widerstand suchst, dann rechnest Du:
    4,2 Volt * 4,2 Volt : 10 Watt = 1,76 Ohm
    4,2 Volt * 4,2 Volt : 20 Watt = 0,88 Ohm
    4,2 Volt * 4,2 Volt : 40 Watt = 0,44 Ohm
    4,2 Volt * 4,2 Volt : 80 Watt = 0,22 Ohm
    Wie man sieht, muss man im Subohm-Bereich sehr genau wickeln, weil eine Halbierung des Widerstands in jedem Schritt die Leistung verdoppelt! Die Watt-Leistung steigt nicht einfach nur in dem Maße wie sich der Widerstand verringert. Mein Mathelehrer würde jetzt etwas von „Die Leistung steigt im Quadrat“ murmeln… Diesen „Quadrat-Effekt“ hat man immer dann wenn eine Zahl mit sich selbst malgenommen wird, also in unseren Formeln dort wo Volt * Volt vorkommt.
    Je niederohmiger Du wickelst, desto genauer musst Du den Ohm-Wert treffen, weil die Unterschiede der Watt-Leistung dort sehr sehr groß werden. Ein präzises Ohm-Meter (siehe Tools) zur Kontrolle ist unerlässlich, ganz besonders im Subohm-Bereich.
  3. Volt * Volt : Ohm = Watt
    Wenn Du den gewünschten Widerstand beim Wickeln nicht getroffen hast, dann kannst Du so nachrechnen wieviel Leistung die Wicklung tatsächlich haben wird.
    4,2 Volt * 4,2 Volt : 0,88 Ohm = 20 Watt
  4. Volt : Ohm = Ampere
    Mit Ampere kannst Du überprüfen ob der Akku durch Deine Wicklung überlastet wird. Nehmen wir an Du hast einen Akku mit 10 Ampere maximaler Belastbarkeit, und Du wolltest einen Widerstand von 0,5 Ohm wickeln, doch irgendwas ist schief gegangen, und das Ohm-Meter zeigt Dir 0,35 Ohm an:
    4,2 Volt : 0,35 Ohm = 11,9 Ampere
    Das ist für den 10A-Akku zuviel – der Akku kann nicht sicher verwendet werden.
  5. Volt * Ampere = Watt
    Wenn man direkt wissen möchte wieviel Watt ein Akku mit Ampere-Stärke X in einem mechanischen Akkuträger liefern kann, dann kann man so rechnen:
    4,2 Volt * 10 Ampere = 42 Watt

Formeln fürs Dampfen –> Akkuträger ungeregelt

Wenn Du magst kannst Du auch Steam Engine’s „Ohm’s Law“ Rechner verwenden.

Voltdrop (Spannungsabfall)

Aufgrund des letzten Rechenbeispiels könnte man nun meinen das ein Sony VTC5A (AM|EB) eine Leistung von 147 Watt liefern können müsste (4,2V * 35A). Das kann er jedoch nicht, weil bei allen Akkus die Spannung unter Belastung mehr oder weniger stark einbricht. Je höher die abgeforderte Last, desto höher der Einbruch der Spannung. Um die 110 Watt könnte man für ein paar ganz wenige Züge rausquetschen, und der Voltdrop würde bei ca. 1 Volt liegen, die Spannung unter Last somit also bei ca. 3,2 Volt, und sehr schnell weiter fallen. Alles am Anschlag, und der Widerstand muss ultrapräzise stimmen, theoretisch so bei 0,086Ω, praktisch ausprobiert habe ich das nicht, wozu auch.

Reden wir mal von „normalen“ Leistungen – bei 15 Watt zum Beispiel kann man von ca. 0,3V Spannungseinbruch ausgehen, und diesen Drops gleich lutschen indem man ihn gleich in die Kalkulation aufnimmt. Möchte man mit 15 Watt dampfen rechnet man also nicht

4,2 Volt * 4,2 Volt : 15 Watt = 1,18 Ohm

sondern zieht gleich 0,3V als Voltdrop von der Leerlaufspannung ab:

3,9 Volt * 3,9 Volt : 15 Watt = 1,01 Ohm sollte die Wicklung haben um real 15 Watt zu erreichen.

Falls nun Dein Kopf raucht, empfehle ich eine Runde Dampf! 😉 Zuviel Kopf um den Berechnungskram sollte man sich auch nicht machen, da man am Ende sowieso immer selbst ausprobieren muss wie Verdampfer / Wicklungsart / und das Akku-Verhalten mit den persönlichen Vorlieben harmonieren. Sprich, das Feintuning kann man nicht vorausberechnen, nur wo es grob hingeht, und das der Akku in einem sicheren Bereich läuft.

Übersicht: Widerstand, Leistung & sichere Akkus

Die folgende Tabelle zeigt welche Leistung bei wieviel Ohm entsteht, und wieviel Ampere der Akkus dafür mindestens haben muss um sicher betrieben werden zu können. Es ist mit 4,2 Volt gerechnet – der Spannungsabfall bewirkt real, je nach Akku & Leistung, eine geringere Leistung.

In der Tabelle sind ausschließlich Akkus von Original-Herstellern gelistet.
Zum Thema „OEM Akkus“, und Akkus mit teils lustigen Fantasie-Angaben wie „40 Ampere“ oder ähnliches, bitte hier kurz mal querlesen: Klick

Bitte beachte: Diese Tabelle gilt ausschließlich für mechanische Akkuträger. Für elektronisch geregelte Akkuträger bitte hier entlang: Sichere Akkus für regelbare Akkuträger

Ohm Watt Ampere mAh Akku / Quelle
0,12 147 35 2600

VTC5A
AM|EB|FT|GB

0,14 126 30 2100 VTC4
AM|EB|FT|GB
0,17 105 25
0,21 84 20 3000

LG HG2
AM|EB|FT|GB

0,28 63 15 3000

Samsung 30Q
AM|EB|FT|GB

0,53 34 8 3500           Samsung
INR 35E
AM|EB|FT|GB
0,70 25 6
1,05 17 4
1,40 13 3
2,10 8 2

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Wenn ich dir mit diesem Beitrag helfen konnte, würde ich mich über eine kleine Anerkennung freuen. Ich würde dann sogar mit den Armen rudern – und ich rudere nicht leichtfertig mit den Armen! 😉

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Fazit

Mechanisch Dampfen kann eine schöne Sache sein, wenn man vorher sicherstellt das die Kombination aus Akkuträger, Akku, und Verdampfer zusammenpasst. Sehr empfehlenswert ist ein Messschieber. Achtung! Die Länge eines Akkus darf man damit nicht messen – Kurzschluss! 😯 So schnell ist es passiert… 😀 Mit einem Stück Papier auf dem Pluspol funktioniert es.

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